Eine äußerst interessante Erkenntnis hat die Landwirtschaftsabteilung des Statistischen Bundesamtes veröffentlicht: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Landwirte, die Flächen bewirtschaften, düngt mit Gülle. Rund 166 000 landwirtschaftliche Betriebe haben im Jahr 2010 auf ihre Flächen sogenannten flüssigen Wirtschaftsdünger ausgebracht. Dazu zählen neben Gülle auch Jauche oder flüssigen Gärrest aus der Biogasanlage ausgebracht.
Insgesamt wurden 191 Millionen Kubikmeter ausgebracht. Wer sich das bildlich vorstellen möchte, denke einfach an einen etwas mehr als einen halben Kilometer (576 Meter) langen und ebenso hohen und breiten Stahltank, der bis zum Rand mit Gülle und Jauche aufgefüllt ist.
Mit einem Anteil von rund 60 Prozent wurde am häufigsten mit Rindergülle gedüngt. Aber auch Schweinegülle (19 Prozent) und flüssiger Gärrest aus Biogasanlagen (17 Prozent) wurden oft benutzt. Die restlichen 4 Prozent entfielen auf Jauche und sonstige Gülle. Leider erklärt das Bundesamt nicht, was man dort unter Jauche und was unter Gülle versteht. Vermutlich dürfte die Jauche allerdings wesentlich flüssiger sein.
Die am weitesten verbreitete Ausbringungstechnik war im Jahr 2010 der Breitverteiler, der etwa 133 Millionen Kubikmeter verteilte. Wie der Name schon sagt wird der flüssige Wirtschaftsdünger dabei breitflächig verteilt. Rund 58 Millionen Kubikmeter wurden mittels Schleppschlauch, Schleppschuh, Schlitzverfahren oder Güllegrubber verteilt. Dabei wird die Gülle bodennahe verteilt oder sogar direkt in den Boden gebracht, wesegen diese Technik als besonders umweltfreundlich gilt.
Neben flüssigem gibt es natürlich auch festen Wirtschaftsdünger, insbesondere Festmist. Etwa 132 000 landwirtschaftliche Betriebe brachten im Jahr 2010 circa 26 Millionen Tonnen Festmist aus. Ingesamt wurde eine Fläche von rund 2 Millionen Hektar mit Festmist gedüngt – das entsprach etwa 12 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland, 45 Prozent kamen in den Genuß von Gülle und Co.
Im Beitrag verwendete Bilder sind gemeinfrei.
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