Statistiker werden ja gerne als Erbsenzähler beschimpft. Aber warum? Auf marktforschung.de habe ich eine schöne Erklärung dazu gefunden. Ob sie stimmt, weiß ich nicht, aber wenn nicht, ist es trotzdem eine schöne Geschichte.
Demnach geht der Begriff auf den Autor Karl Baedecker zurück. Den Mann selbst kennen wahrscheinlich nur wenige, aber viele die roten Reiseführer aus dem gleichnamigen Verlag. Karl Baedecker jedenfalls soll 1847 vom Freiherrn Gisbert von Fincke dabei beobachtet worden sein, wie er beim Besteigen des Mailänder Doms alle 20 Stufen eine Erbse auf die Treppe legte. Jeder weiß, bis zwölf kann man im Deutschen sehr gut zählen, bis 20 auch halbwegs passabel, aber dann werden die Zahlen lang. Weil man mit 20 besser rechnen kann als mit zwölf, steckte Baedecker alle 20 Stufen eine Erbse von der einen in die andere Tasche und begann wieder bei eins. Oben angekommen musste er nur noch nachrechnen, wie viele Erbsen er gebraucht hatte, das mit 20 multiplizieren und gegebenenfalls die obersten Treppenstufen addieren – falls die Zahl nicht genau durch 20 teilbar ist. Beim hinabsteigen überprüfte Baedecker die Erbsenzahl noch mal – und der Begriff des Erbsenzählers war geboren.
Wie aus dieser schlauen Idee ein Schimpfwort wurde, ist dagegen nicht überliefert.