Statistiker ärgern sich gerne gegenseitig. Am liebsten tun sie das dadurch, dass sie neue Kategorien einführen. Am liebsten solche, die sich mit den alten Kategorien gar nicht vergleichen lassen. Auch ich hatte jüngst gedacht, ich könnte doch mal was über Autos schreiben, denn dafür interessiert man sich hierzulande (und nicht nur hier) bekanntlich immer. Zunächst einmal Danke an den Würzburger Vogel-Verlag, der für seine Zeitschrift „Der KFZ-Betrieb“ viele Daten aus der Zulassungsstatistik des Kraftfahrzeugbundesamtes ins Netz gestellt hat.
Leider hat man in Flensburg seit 2005 seine Kategorien deutlich geändert. Einige kleine Änderungen lassen sich leicht ausbügeln. Statt Vans gibt es heute Mini-Vans und Maxi-Vans, die sich aber addieren lassen. Allerdings sind die Cabrios verschwunden, dafür gibt es jetzt Sportwagen. Weil die rund 8.800 Cabrios sich auf fast alle Klassen verteilen, lässt sich hier wenig addieren. Auch die rund 2.900 Sportwagen kommen aus fast allen Kategorien, vor allem aber aus der oberen Mittelklasse und der Oberklasse. Dieser habe ich Sportwagen daher zugeschlagen, wohl wissend, dass dadurch die Vergleichbarkeit etwas eingeschränkt ist. Der größte Teil der Sportwagen entfällt aber auf Audi TT, Mercedes SLK und E-Klasse und Porsche 911, die in ihrer geschlossenen Form in der oberen Mittelklasse und Oberklasse eingeordnet sind.
Auffällig ist zunächst: die Zahl der Neuzulassungen lag im August 2012 rund 8,9 Prozent niedriger als im gleichen Monat 2005. Vor allem aber kaufen die Deutschen – steigenden Benzinpreisen zum Trotz – immer größere Autos. Um 60,0 Prozent stieg der Absatz der Geländewagen, zu denen auch die sogenannten SUVs gehören. Daneben haben die sogenannten Utilities zugelegt, nämlich um 23,5 Prozent. Also Fahrzeuge wie der VW Caddy und der Mercedes Sprinter. Und das, obwohl die Wohnmobile im Jahr 2012 eine eigene Kategorie haben und keine Utilities mehr sind.
Verloren hat dagegen vor allem die Mittelklasse (ohne obere Mittelklasse). Hier wurden 24,8 Prozent weniger Fahrzeuge zulassen. Obwohl groß, wurden auch deutlich weniger Vans zugelassen (-16,9 Prozent). Womöglich, weil es immer weniger Familien gibt und diese immer umweltbewusster leben, während die konsumfreudige Generation 50+ von der Großraumlimousine auf den Geländewagen umsteigt. Der Wegfall der Kategorie Cabrios und die neue Kategorie Sportwagen dürften dagegen kaum eine Rolle gespielt haben. Cabrio-Vans sieht man selten und mit einem Sportwagen dürfte ein Renault Espace oder ein Opel Zafira auch selten verwechselt werden.
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