Sprache kann verräterisch sein. Ein Buch war früher eine Ansammlung einzelner Seiten mit Umschlag. Auch wenn die Seiten leer waren, sprach man noch von einem Buch. Dafür war ein in der Zeitung abgedruckter Roman kein Buch.
Wenn wir heute von einem E-Book, also einem elektronischen Buch sprechen, meinen wir aber kein Lesegerät, sondern den Inhalt. Was sagt ihr dazu, liebe Kulturpessimisten?
Die große Zeit der Lesegeräte sei sowieso vorbei, behauptet der Marktforscher IDC. Im Jahr 2012 werde der weltweite Absatz deutlich niedriger liegen als 2011 und 2013 weiter zurückgehen. Schuld seien die Tablet PCs.
Nun wären die Lesegeräte für die elektronischen Bücher nicht die erste ambitionierte Technik, die nur ein kurzes Leben hat. Erinnert sich noch jemand an Laserdiscs? Jene mitunter schallplattengroßen Scheiben sollten mal der Nachfolger der VHS-Videokassette werden, ehe sie von den kleineren DVDs verdrängt wurden.
Das soll angeblich auch dem E-Reader passieren. Also doch kein Lesegerät für Bücher als Weihnachtsgeschenk? Zumindest für Deutschland kommt die GfK auf andere Zahlen. Sie erwartet für 2012 in Deutschland mit rund 800.000 abgesetzten Lesegeräten mehr als eine Verdreifachung zu 2011 und rechnet für 2013 mit einem weiteren Anstieg.
Warum dieser Unterschied? Nun sind solche Erhebungen ohnehin mit Vorsicht zu genießen. Vielleicht geht Deutschland aber tatsächlich einen Sonderweg. So setzen sich technische Innovationen in den USA oft schneller durch, gerade im Bereich Kultur. Hinzu kommt, dass Tablet PCs die Lesegeräte noch nicht voll ersetzen können. Denn das elektronische Papier der meisten E-Reader erlaubt ein angenehmeres Lesen. Der Versuch, ein Tablet herzustellen, das Bildschirm und Papier kann, war nur mäßig erfolgreich. Der Adam des indischen Herstellers Notion Ink bekam nur mäßige Noten.
Wer will, darf also durchaus noch einen E-Reader zu Weihnachten verschenken. Zumindest in Deutschland.
Ich meine mittlerweile gibts schon diese Back Cover für Iphones mit inegriertem E Ink Display- die werden immer kleiner und werden wohl in die Tablets usw. intergriert.
Das Problem ist wohl, dass diese Geräte recht robust sind und dass es kaum nötig ist, upzugraden. Bei Handys gibt es immer das neue, schickere, schnellere Gerät mit der besseren Kamera und dem größere Display, auf dem die Lieblingsapp nicht ruckelt, aber bei eInk-Geräten? Ich lese hier auf einem alten Sony PRS-300 aus dem Jahr 2010 und werde ihn erst ersetzen, wenn er kaputt geht.