Die Landwirtschaftsstatistik habe ich in der letzten Zeit ja etwas vernachlässigt. Deshalb hier eine aktuelle Meldung des Statistischen Bundesamtes: Der Schweinebestand ist im Jahr 2012 weiter gestiegen.
Zum Stichtag am 3. November gab es in Deutschland rund 28 Millionen Sauen, Eber, Borgs, Altschneider und Ferkel. Grob gerundet kommt somit auf drei Bundesbürger ein Schwein.
Zugenommen hat vor allem die Zahl der Mastschweine, nämlich gegenüber Mai 2012 um rund 2,9 Prozent auf knapp 12,4 Millionen Tiere. Die Zahl der Zuchtsauen sankt dagegen seit Mai um rund 2,7 Prozent. Weniger Zuchtsauen heißt natürlich auch weniger Ferkel, deren Zahl sank um 2,2 Prozent auf 8,1 Millionen Tiere zurück.
Mehr Erwachsene, weniger Mütter und weniger Kinder, das kennen wir doch schon. Haben die Schweine eventuell auch ein Überalterungsproblem?
Grund für den Geburtenrückgang bei den Schweinen dürfte allerdings nicht ein Wertwandel bei den Schweinen sein. Die meisten männlichen Tiere sind ohnehin kastriert (die sogenannten Borgs und – bei späterer Kastration – Altschneider). Stattdessen gibt es seit dem 1. Januar eine neue „Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung“. Die fordert höhere Standards bei der Haltung von Zuchtsauen. Möglicherweise haben viele Landwirte sie bereits vorweggenommen und halten deshalb weniger oder keine Zuchtsauen mehr.
Das immerhin ist eine kleine Parallele zu den Menschen. Zwar gibt es da keine verschärften Vorgaben an die Haltung von Müttern, die Säuglingen beispielsweise vorschreibt maximal alle vier Stunden die Eltern aus dem Schlaf zu schreien oder an Sonntagen nicht in die Windel zu machen. Wohl aber gestiegene Anforderungen an Eltern.
Auch die Zahl der Betriebe mit mindestens 50 Schweinen oder zehn Zuchtsauen ging um 1,7 Prozent auf nur noch 29.000 zurück. Für die Umwelt ist das keine schlechte Nachricht.