Akademiker verdienen nicht nur deutlich mehr als andere Qualifikationsgruppen, sie haben ihren Abstand zum Rest seit 2000 sogar noch ausgebaut. Ihre Gehälter sind schneller gestiegen als der Durchschnitt – aber nicht für alle.

Hochqualifizierte – einschließlich Meister und Techniker – verdienten 2009 rund 57 Prozent mehr als Arbeitnehmer mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung als höchstem Abschluss. 2000 waren es noch rund 43 Prozent gewesen. Allerdings haben sie auch eine deutlich längere Ausbildung und sind schon weit über 40, bis sie diesen Rückstand gehaltsmäßig ausgeglichen haben.

Bruttoeinkommen
Durchschnittliches Bruttomonatseinkommen von Vollzeit erwerbstätigen Akademikern

Außerdem gilt das nicht für alle Gehaltsgruppen gleichermaßen. Ein Vollzeit erwerbstätiger Mediziner verdient nach Daten des HIS rund 8.600 Euro, ein Geisteswissenschaftler 3.800. Hinzu kommt, dass gerade bei den Geisteswissenschaftlern die Gehälter auch innerhalb der Berufsgruppe sehr schwanken. Ein Lehrer oder ein tariflich bezahlter und fest angestellter Zeitungsredakteur verdienen ziemlich ordentlich, ein Lektor bei einem Kleinstverlag, ein freiberuflicher Journalist oder ein freier Dozent eher nicht.

Doch um gehaltsmäßig in die Spitzenliga aufzusteigen sollte man ohnehin etwas anderes studieren. Wenn nicht Medizin dann am besten Ingenieurswissenschaften. Auch die Wirtschaftswissenschaften sind noch gut dabei, werden aber wohl bald von den naturwissenschaftlichen und mathematischen Berufen überholt. Denn bei den Wirtschaftswissenschaftlern stagnieren die Gehälter seit 2005. Schlechter ist es nur bei den Sozial- und Rechtswissenschaftlern, deren Durchschnittsgehalt ist sogar gesunken.

Gehaltsveränderung bei Ärzten besonders hoch
Veränderung des Bruttoeinkommens von 2005 bis 2010

Auch hier liegen die Mediziner mit einem Plus von 38,7 Prozent ganz vorne. Insgesamt haben vor allem die Fachrichtungen gewonnen, die schon vorher ganz vorne lagen.

Allerdings zählen in der Statistik auch Überstundenzuschläge mit. Ein Teil des Unterschieds geht also auch auf unterschiedlich lange Arbeitszeiten zurück, denn die liegen vor allem in den gesuchten Berufen wie bei Ärzten und Ingenieuren besonders hoch. Ohnehin streut das Einkommen wie bereits erwähnt auch innerhalb der Fachrichtungen und ob hohe Einkommen auch zufrieden machen wird erst im nächsten Beitrag verraten.

2 thoughts on “Ärzte mit gesunder Gehaltsentwicklung”
  1. Hier geht es um Absolventen, nicht um Berufe. Ein Soziologe, der Taxi fährt, wird also trotzdem als Soziologe gezählt. Dass nicht alle Absolventen dieses Gehalt bekommen versteht sich von selbst – und steht auch im Artikel. Das ist das Problem von Mittelwerten. Einige verdienen weniger, andere dafür mehr.

  2. werden bei solchen Statistiken nur die gezählt die fachadäquat beschäftigt sind, oderr auch die anderen die fachfremd irgendwas anderes machen. Diese statistiken erwecken immer die falsche Hoffung, dass alle Absolventen solche Gehälter bekommen können

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