Nun habe ich schon mehrmals über Bier und Brauereien geschrieben, dann soll diesmal auch der Wein zu seinem Recht kommen.

Die Weinanbaufläche in Deutschland ist seit vielen Jahren relativ stabil. Seit 1999 ist die Rebfläche von 104.260 auf 102.172 Hektar nur um 2,0 Prozent zurückgegangen. Allerdings gibt es eine deutliche Verschiebung zum Weiß- zum Rotwein und von unbekannten, oft nur regional verbreiteten zu bekannten, international verbreiteten Rebsorten.

So sank die Anbaufläche für den nach wie vor in Deutschland vorherrschenden Weißwein um 17 Prozent von rund 79.000 Hektar auf rund 66.000 Hektar, während Rotwein 2012 statt auf rund 25.000 auf rund 37.000 Hektar angebaut wurde, also auf einer um rund 45 größeren Rebfläche.

Rebfläche
Für Rot- beziehungsweise Weißweinanbau verwendete Rebfläche in Deutschland. Quelle: Statistisches Bundesamt

Auch bei den Rebsorten gibt es Verschiebungen. Vor allem internationale bekannte Sorten wie Weißburgunder (Pinot Blanc) und Grauer Burgunder (Pinot Grigio) werden deutlich häufiger angebaut, die Rebfläche nahm um 91 beziehungsweise 85 Prozent zu. Dagegen verlieren international weniger bekannte Sorten wie der Silvaner (vor allem Rheinhessen und Franken) und noch mehr der Müller-Thurgau (vor allem Rheinhessen, Baden und Pfalz). Der Riesling dagegen hält sich ganz gut, er ist zwar außerhalb Deutschlands wenig verbreitet, aber international bekannt und damit vermarktbar.

Auch die Zahl der Betriebe ist zurückgegangen, das hat aber zum Teil auch statistische Gründe. Statt rund 26.700 Betrieben wie 1999 wurden 2012 nur noch rund 20.300 Betriebe gezählt. Ein Großteil des Minus entfällt auf die Winzer mit weniger als einem Hektar Anbaufläche, hier wurden statt 6.200 nur noch 3.700 Unternehmen erfasst. Das liegt aber auch daran, dass 2012 nur Winzer mit mindestens 50 Ar (0,5 Hektar) Anbaufläche erfasst wurden, 1999 lag die Grenze noch bei 30 Ar.

3 thoughts on “Deutscher Wein wird internationaler”
  1. Hehe, eigentlich schon, Tilman, aber da falle ich wohl komplett aus der Statistik üblicher Frankfurter: Die gleichnamigen Würstchen mag ich, Stöffche, wie der Frankfurter seinen Äppelwoi nennt, ist weniger meins 😉

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