Ein Millionär hat’s schwer, wusste schon Onkel Dagobert. Ganz besonders scheint das für Führungskräfte zu gelten. Das behauptet zumindest die Personalberatung LAB & Company. Die hat+483 Führungskräfte befragt, von denen drei Viertel ein Jahresgehalt von mehr als 100.000 Euro erzielen.
Demnach saßen Deutschlands Manager mit Laptop und Smartphone unter dem Weihnachtsbaum. 83 Prozent haben ihre Mails auch an den Weihnachstfeiertagen gelesen, 68 Prozent bearbeitet. Was das bedeutet, wurde allerdings nicht stärker eingegrenzt, es kann also von „Ich überfliege die Post mal kurz, ob was wichtiges dabei ist“ bis „Ich bearbeitet die Post wie an einem normalen Tag auch“ reichen. Rund 14 Prozent der befragten 483 Führungskräfte haben nach eigenen Angaben mehrere Stunden an Weihnachten gearbeitet, 65 Prozent an Silvester oder Neujahr.
Ein kurzes Abschalten sei mittlerweile keine Option mehr, schlussfolgern die Personalberater. Selbst Managern mit Kindern würden sich keine Pause mehr gönnen.
„Das Unternehmen steht an erster Stelle. Keine Kunden, keine Einnahmen, kein Arbeitsplatz“, wird ein Manager und Familienvater zitiert. Mich beschleicht ja bei solchen Antworten eher die Frage, ob der Mann eine so schlechte Ehe führt oder sich selbst ein bisschen wichtig nimmt.
Dass die Arbeitsverdichtung zugenommen hat, darauf weißen auch andere Studien hin. Dass aber Firmen zusammenbrechen, wenn sich die Führungskräfte drei freie Tage nehmen, das wäre mir neu. Ohnehin ist bei solchen Umfragen die Gefahr hoch, dass gerne etwas auf den Putz gehauen wird. Mit dem Arbeitseinsatz zu protzen, das gehört unter Führungskräften in manchen Zirkeln zum guten Ton. Das dürfte sich auch in solchen Umfragen widerspiegeln. Eventuell ist die Lage also gar nicht ganz so schlimm, wie die Umfrage sie darstellt. Was nicht heißt, dass Arbeitsverdichtung kein Problem unserer Tage ist.
Ja, dem Ingenieur ist nichts zu schwör. Sagt Daniel Düsentrieb laut der genialen Disney-Übersetzerin Erika Fuchs. Die allerdings hat das aus dem Ingenieurs-Lied geklaut, denn ihr Mann war ein solcher (http://www.bayern-blogger.de/erika-fuchs-die-mutter-des-achz-und-stohn-16609/).
War das nicht der Ingenieur, und der hatte es nicht, dem war nichts zu schwör? (So jedenfalls meine Erinnerung.)
Ein gutes neues Jahr aus Ulm wünscht
Gerald Fix