Laut einer Analyse des US-amerikanischen Unternehmens für Internetsicherheit Incapsula gehen nur 44 Prozent des Website-Traffics direkt von Menschen aus, die übrigen 56 Prozent von Bots.
Davon sind rund die Hälfe, also 27 Prozent des gesamten Traffics, unschädlich. Das können beispielsweise Webcrawler von Suchmaschinenbetreibern sein. Doch immerhin 29 Prozent sind potentiell gefährlich. Besonders häufig sind sogenannte Impersonater. Das englische Wort lässt sich am besten mit Darsteller oder Imitator übersetzen, diese Bots werden beispielsweise bei DDoS-Attacken eingesetzt, bei denen Seiten mit massenhaften Anfragen überschüttet und so blockiert werden. Mitunter sollen sie auch Nutzer ausspähen. Diese Bots machen alleine 22 Prozent des gesamten Traffics aus – vor zwei Jahren waren es noch 19 Prozent.
Hacking-Tools sind für 3,5 Prozent des Traffics verantwortlich, sie versuchen Daten zu stehlen oder schädliche Software zu installieren. Klauen wollen auch die Scraper (3,0 Prozent), die entweder Inhalte von Websites stehlen oder E-Mail-Adressen einsammeln. Spammer kommen erstaunlicherweise nur auf 0,5 Prozent des Traffics, obwohl Kommentar-Spam schon lange eine echte Plage ist.
Betroffen sind vor allem kleine Seiten, denn bei wenigen Nutzern fallen ein paar Bots natürlich besonders stark ins Gewicht. Bei weniger als 1.000 Besuchern am Tag sind durchschnittlich 80 Prozent des Traffics durch Bots verursacht, aber selbst große Angebote mit mehr als einer Million Besuchern am Tag haben einen Bot-Anteil von über 50 Prozent.
Natürlich stellt sich jetzt die Frage: Wie aussagekräftig sind diese Daten? Immerhin ist das Erheben von Daten im Internet nicht ganz einfach, wie auch die von Quelle zu Quelle schwankenden Zahlen zur Nutzung von Browsern zeigen.
Immerhin hat man sich bei Incapsula Mühe gegeben und nach eigenen Angaben 90 Tage lang 20.000 Seiten beobachtet. Bedingung für die Aufnahme waren mindestens zehn menschliche Besucher am Tag und der Schutz der Seiten durch Incapsula. Um Bots und menschliche Nutzer zu unterscheiden wurden verschiedene Verfahren verwendet, beispielsweise wurde das Verhalten der Besucher beobachtet und die IP-Adresse analysiert. Somit bleibt natürlich eine leichte Unschärfe. Allerdings habe ich wenig Zweifel, dass die Größenordnungen stimmen, auch wenn das keine schöne Erkenntnis ist. Also Augen auf beim Surfen!
absolut 100% richtig