Dass die Sonnenfinsternis (Sofi) den Stromnetzen Probleme gemacht hat, ist aus Funk und Fernsehen ausreichend bekannt. Es wäre also eigentlich keinen Beitrag im Statistiker-Blog wert, wenn ich nicht auf der Seite der Main-Donau-Netzgesellschaft eine schöne grafische Darstellung des Stromverbrauchs am Freitag gefunden hätte.
Die Main-Donau-Netzgesellschaft betreibt das Stromnetz in großen Teilen Nordbayerns, vor allem in den Regierungsbezirken Mittelfranken und Oberpfalz und ist eine Tochter der N-Ergie, die ihrerseits aus den Nürnberger Stadtwerken (EWAG) und dem Fränkischen Überlandwerk hervorgegangen ist. Sie entstand in Folge der von den Regulierungsbehörden vorgeschriebenen Trennung von Netz und Vertrieb.
Das bedeutet, die Daten enthalten den Stromverbrauch aller Kunden im Netzgebiet, egal ob es sich um Kunden der N-Ergie oder anderer Energieversorger handelt.
Hier ist recht gut zu erkennen, wie die Stromproduktion während der Sonnenfinsternis geradezu eingebrochen ist. Ich habe mir auch sagen lassen, dass dieser schlagartige Abfall und Wiederanstieg das große Problem war, denn Wolken gibt es ja auch oft, aber das wirkt sich nicht auf einen Schlag überall im Land gleichzeitig aus.
Sehen kann man den rückläufigen Stromverbrauch auch auf der anderen Seite, beim Bezug aus dem Höchstspannungsnetz. Das ist der Strom, der zusätzlich bezogen werden muss. Leider macht die Quelle keine Angaben dazu, was dort mitzählt. Strom aus Sonne nicht, vermutlich auch der aus Wind nicht. Aber was ist mit dem aus dem Heizkraftwerk der N-Ergie (Fernwärme mit Kraft-Wärme-Kopplung)?
Die erhöhte Nachfrage aufgrund der Sonnenfinsternis kann man aber in jedem Fall gut sehen. Interessant ist dabei auch, dass teilweise kaum noch Strom aus dem Höchstspannungsnetz bezogen wurde. Am folgenden Sonntag (22. März) ging der Strombezug aus dem Höchstspannungsnetz sogar auf null. Egal ob das Fernwärmekraftwerk hier mitgerechnet wird oder nicht, aufgrund von dessen insgesamt eher geringer Leistung heißt das, dass der Strom in dieser Zeit ganz oder zumindest ganz überwiegend aus regenerativen Quellen kam. Allerdings ist der Stromverbrauch am Sonntagnachmittag auch ausgesprochen niedrig.