Dass nur wenige große Unternehmen einen Großteil des Umsatzes im Internet auf sich vereinen ist bekannt. Allerdings scheint der Trend zu Großkonzernen auch immer weiter zu gehen.

Das zumindest legt eine von Statista veröffentliche Erhebung des Bundesverbands des Deutschen Buchhandels nahe. Demnach hat bei einem leicht wachsenden Markt Amazon als größter Akteur deutlich zuglegt, während die übrigen Online-Buchhändler sogar mehr als ein Drittel ihres Umsatzes eingebüßt haben.

Infografik: Amazon dominiert den Onlinebuchhandel | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Das Ergebnis ist nicht nur überraschend, weil dank Buchpreisbindung eigentlich wenig dafür spricht bei einem Mittelständler statt einem Großkonzern einzukaufen. Der Rückgang der Konkurrenten ist auch außergewöhnlich stark. Eine Rolle dürfte dabei die Weltbild-Insolvenz gespielt haben. Denn das Unternehmen hat nicht nur über Katalog, sondern auch Internet verkauft.

4 thoughts on “Amazon immer mächtiger”
  1. Köpfchen aus dem Sand….

    Die „kleinen“ regionalen Buchhändler müssen sich Marketingkonzepte überlegen, die ihre Vorteile für Bücherwürmer herausstreichen. Die Kombination der Vorteile des stationären Handels (habtik, persönliche Beratung, Probelesen etc..) mit Multi- bzw. Cross-Channel-Marketing (z.B. Real Time Marketing über Kommunikationskanäle wie Smartphone, Social Web & Apps) bieten hier Wachstumschancen, die selten gesehen werden.

    http://www.marktmeinungmensch.de/studien/?q=multi+channel
    http://www.marktmeinungmensch.de/studien/?q=buchhandel

  2. Das würde ich nicht so einfach sagen. Gebrauchte Bücher gibt es auch bei Bücher.de (in Kooperation mit Booklooker) und von Verlagen abgelehnte Autoren haben auch jenseits von Amazon die Möglichkeit zu publizieren. Zudem hat Amazon mit Kindle ein System geschaffen, das nur mit Amazon-Büchern funktioniert, das ist alles andere als kundenfreundlich. Amazon hat einfach den Vorteil groß zu sein.

    Erstaunlich finde ich außerdem, dass alle Welt darüber klagt, dass die reichsten 0,01 Prozent den größten Teil vom Wohlstandsgewinn der vergangenen 20 Jahre für sich beansprucht haben, während das DIW für „normale“ junge Menschen (die also nicht Amazon oder Google gründen oder wenigstens dort arbeiten) sogar ein Lebenseinkommen unter dem ihrer Eltern erwartet, auch in Deutschland. Trotzdem zieht keiner die Konsequenzen.

  3. So richtig überraschend ist das nicht.
    Amazon macht einfach vieles besser als der normale Buchmarkt. Trotz Buchpreisbindung gibt es bei Amazon Kindle einen echten Mehrwert.
    Das beginnt bei den „eigenen“ Autoren, die einige Nischen bedienen, die von den Verlagen einfach aussortiert wurden, geht über die „Leihbücherei“ weiter und endet in dem Angebot gebrauchter Bücher, die nicht mehr der Buchpreisbindung unterliegen.
    All diese Entwicklungen wurden von den anderen Online Buchhändlern einfach verpennt.

  4. Überall das gleiche Bild. Die großen werden immer mächtiger und die kleinen immer schwächer bis sie total am Ende sind.

Comments are closed.