Mancher Leser wird sich noch an Aufkleber wie „WAA nie“ aus den 1980er Jahren erinnern. Gemeint war die geplante Wiederaufbereitungsanlage für Brennstäbe in Wackersdorf, etwa 90 Kilometer westlich von Nürnberg. Der Standort war aus Sicht der CSU-Staatsregierung unter Franz-Josef Strauß ideal, denn Bayern wollte Atomland sein, aber in Oberbayern wollte man das Zeug auch nicht haben. Die Oberpfälzer sahen das aber anders, sie wollten die WAA auch nicht und kämpften – zusammen mit zahlreichen Demo-Touristen – jahrelang gegen das Projekt. 1989 wurde es schließlich eingestellt. Vielleicht liegt es daran, dass laut einer Erhebung von Statista zur Kundenzufriedenheit Greenpeace Energy dort die 5,0 erhält, die absolut beste Note. Wohl eher liegt es aber an schlampiger Arbeit.

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5.934 Befragte eines Online-Panels hat Statista ausgewertet. Jeder musste fünf Bewertungen vornehmen, die Ergebnisse wurden zunächst gewichtet, „Die Preisgestaltung ist transparent“ konnte dann beispielweise wichtiger sein als „Es gibt Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Tarifen“. Dann wurde wiederum für jede Region und jeden Versorger ein Mittelwert gebildet, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste Note ist. Gab es also in Mittelfranken zwei Kunden von Maxatomstrom, die ihren Versorger einmal mit 1,3 und einmal mit 4,7 bewerteten, erhielt der im Ergebnis eine 3,0.

Heruntergerechnet auf die Oberpfalz mit einer Millionen Einwohner sollte man also erwarten, dass rund 75 Oberpfälzer befragt wurden. Das ist nicht viel – und es gibt noch ein Problem. Der Zufall sorgt dafür, dass nur selten genau 75 Menschen pro einer Millionen Einwohner befragt werden.

Zufällige Verteilung
Verteilt man 100 Fälle zufällig auf zehn verschiedene Kategorien, hat man am Ende keineswegs in jeder genau zehn Fälle. Auch dieses Ergebnis ist nur eine zufällige Momentaufnahme, beim nächsten Mal kann etwas ganz anders rauskommen.

Es können also durchaus deutlich weniger Fälle sein. Dass nur genau ein Oberpfälzer befragt wurde ist zwar sehr unwahrscheinlich, wollte man die Wahrscheinlichkeit in Prozent angeben, müsste man erst mal 31 Nullen schreiben. Doch die Einwohner verteilen sich ja auch noch auf verschiedene Energieversorger. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass das Traumergebnis für Greenpeace Energy von 5,0 auf einem oder zwei Fällen beruht. Das erklärt auch, warum die Ergebnisse von Region zu Region so unterschiedlich sind. Im benachbarten Oberbayern kommt der beste Anbieter gerade mal auf 3,9 Punkte, aber der Bezirk hat ja auch mehr als 4,4 Millionen Einwohner, da werden statistische Ausreißer seltener. Das ist vermutlich auch der Grund, warum Vattenfall in Niederbayern 4,9 Punkte erhält, in der Region Weser-Ems aber nur 3,9. Vermutlich hat der Anbieter, der in Bayern traditionell kaum präsent ist, dort einfach mehr Kunden.

Leider gibt es bei Statista noch mehr Datenprobleme. Beispielweise wurde mir kürzlich eine kostenlose Premium-Mitgliedschaft angetragen. Als ich mich dafür interessierte wurde ich abgewiesen. Leider könnte ich das Angebot nicht wahrnehmen, da ich in der Vergangenheit bereits mal Premium-Abonnent war. Das aber hindert Statista nicht daran, mir wöchentlich neue Angebote zu schicken, das sei wegen der Datenbank leider nicht anders möglich.