Wie viele Leser wissen nehme ich regelmäßig auch mal etwas weniger tiefgehende Beiträge in den Blog mit auf, gerne auch zum Thema Landwirtschaft. Schließlich waren die Landwirtschaftsstastiken früher die wichtigsten überhaupt, heute aber fristen sie ein Nischendasein. Vor allem jene zum Thema Speisepilze.

73.200 Tonnen Speisepilze wurden in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes geerntet, ähnlich viel wie im Vorjahr. Allerdings ist die Pilzauswahl relativ beschränkt, 98 Prozent davon sind Champingnons. Die restliche Erntemenge entfällt auf Austernseitlingen,
Shiitake und sonstigen Spezialpilzkulturen zusammen. Die beliebten Pfifferlinge lassen sich bisher nicht gut züchten und werden deshalb meist von Hand in der Wildnis geerntet. Weil das teuer ist meist im Ausland, oft in Weißrussland. Das ist insofern bemerkenswert weil vor 30 Jahren wegen des Reaktorunglücks von Tchernobyl überhaupt niemand Pilze essen wollte. Nun hat sich die damals freigesetzte Strahlung als weniger verheerend erwiesen als teilweise vorhergesagt, allerdings dürfte der eigentliche Grund sein, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass Tchernobyl zwar in der Ukraine liegt, allerdings direkt an der Grenze zu Weißrussland.

Landwirtschaft
Erst ab 3.000 Legehennen wird die Produktion erfasst.

Anders sieht es übrigens bei den Eiern aus. Deren Produktion hat im vergangenen Jahr zugenommen, nämlich um 2,0 Prozent auf 12,3 Milliarden Eier. Essen wir immer mehr Eier? Das muss nicht unbedingt sein. Denn erst ab 3.000 „Hennenhaltungsplätzen“ werden Betriebe aktuell erfasst. Es ist daher durchaus denkbar, dass sich die Produktion gar nicht erhöht, sondern nur verlagert hat. Von Bauern, die neben der Viehhaltung vielleicht noch 100 Hennen besitzen hin zu spezialisierten Hüherhaltungsbetrieben mit mehr als 3.000 Hennen.

Ob die Deutschen also immer mehr Eier verbrauchen wiessen wir nicht, zumal auch noch Im- und Exporte dazu kommen. Zwar sind die Eier im Supermarkt nach meiner Erfahrung tatsächlich meist aus Deutschland – oft sogar aus der Region. Allerdings ist es denkbar, dass Großabnehmer wie Burgerketten und Bäckereien da anders verfahren. Und im Grenzgebiet ist auch ein Ei aus Frankreich oder Dänemark regional. Tatsächlich sagt uns die Eierstatistik also so gut wie gar nichts.

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