Bringen viele Asthma-Medikamente keine echte Heilung? Dieser Frage sind US-Forscher nachgegangen und haben dazu die Wirksamkeit von Scheinmedikamenten und -therapien mit echten Medikamenten und Therapien vergleichen. Und es stellte sich heraus, dass das persönliche Empfinden der Kranken durch die Placebos genauso verbessert werden konnte wie durch „echte“ Medikamente. Das berichtet Medical Observer. Das Unternehmen bezeichnet sich als weltweit führendes Gesundheitsportal und baut aktuell in Deutschland eine Niederlassung auf.

Allerdings ist die Grundgesamtheit der Placebo-Studie relativ klein. Nur rund 40 Leute wurden von den Forschern in mehreren Sitzungen behandelt. Drei verschiedene Methoden wurden dabei angewandt. Eine Gruppe erhielt einen Inhalator mit dem Wirkstoff Salbutamol, auch als Albuterol bekannt. Eine weitere Gruppe erhielt ebenfalls einen Inhalator, allerdings waren in dem Spray keine Wirkstoffe enthalten. Die dritte Gruppe schließlich bekam eine Placebo-Akupunktur. Ihr wurde eine Akupunktur angekündigt, aber Nadeln kamen dabei keine zum Einsatz. Der Krankheitsverlauf dieser 40 Leute wurde nicht nur untereinander verglichen, sondern auch mit einer Kontrollgruppe. Diese bekam keine Behandlung, wusste das aber auch.

Nicht immer ist er nötig, der Krankenwagen. Foto: VCU Libraries

Die Teilnehmer sowie die Angehörigen der Kontrollgruppe wurden schließlich nach ihrem Gesundheitszustand befragt. Sowohl bei den mit Salbutamol als auch den mit einem Placebo behandelten Patienten fühlten sich 40 bis 50 Prozent gesünder als zuvor. Zwischen den „falschen“ und dem „echten“ Medikament gab es kaum Unterschiede.

Können wir also in Zukunft viel Geld sparen und nur noch zerstäubte Luft statt teurer Medimanete verteilen? Leider nein. Die Forscher untersuchten nämlich auch die Einsekundenkapazität, also das innerhalb einer Sekunde ausgeatmete Volumen an Luft. Das Volumen stieg bei den Behandelten um 20 Prozent an, bei den mit Palcebos versorgten Patienten dagegen nur um sieben Prozent.

Trotzdem laufen Ärzte weltweit Sturm gegen die Untersuchung. Schließlich zeigt sie, dass ein großer Teil der von den Patienten wahrgenommenen Verbesserungen ihrer Gesundheit nach einem Arztbesuch reine Einbildung und nicht ärztliche Kunst ist. Ganz abgesehen von einem anderen Effekt, den wir als Regression zum Mittelwert bezeichnen könnten. Was nichts anderes bedeutet, dass – sehen wir mal von chronischen Krankheiten wie dem oben erwähnten Asthma ab – extreme Zustände meistens nicht langfristig Bestand haben. Einfacher ausgedrückt: Zeiten mit sehr gutem oder sehr schlechtem Gesundheitszustand gehen von alleine wieder vorbei. Oft wird man einfach so wieder gesund. Oder wie es in einem Kinderlied heißt: „In 100 Jahr’n ist alles weg“.

 
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