93.104 Facebooker finden Angela Merkel gut. Bei der VZ-Gruppe (meinVZ, StudiVZ und SchülerVZ) sind es nur 51.200. Was sagt das über Facebook und was über Angela Merkel? Zunächst einmal vielleicht, dass es mehr Facebook-Nutzer gibt und das die im Durchschnitt älter sind als die VZ-Mitglieder.
Die Amerikaner haben in den vergangenen eineinhalb Jahren nach den Daten des Beratungsunternehmens Fittkau & Maaß ihren deutschen Konkurrenten massiv Marktanteile abgenommen. Demnach ist die Zahl derer, die Facebook mindestens wöchentlich nutzen massiv angestiegen, während der Anteil der Nutzer sozialer Netzwerke, die wöchentlich StudiVZ nutzen, deutlich zurück gegangen ist.
Mitte 2009 gaben noch 27,1 Prozent der Befragten Nutzer sozialer Netzwerke an, StudiVZ zu nutzen, weitere 17,5 Prozent nutzten MeinVZ. Mehrfachnennungen waren bei der Befragung möglich. SchülerVZ dagegen taucht nicht in der Liste auf. So oder so nutzten mehr Netzwerker StudiVZ als Facebook (23,7 Prozent). Doch nur eineinhalb Jahre später war der Anteil von StudiVZ auf 12,5 Prozent geschrumpft, der von Facebook auf 64,4 Prozent gestiegen.
Das heißt nicht zwangsläufig, dass StudiVZ und Co auch Nutzer verloren haben. Deren Zahl stieg vom 2. Quartal 2009 bis September 2010 von 14,5 auf 17,2 Millionen. Allerdings sind die nicht mehr so aktiv wie früher. 2008 besuchte ein Nutzer noch an durchschnittlich 4,4 Tagen die StudiVZ-Seite, 2010 nur noch an 3,5.
Facebook profitiert vor allem davon, dass mittlerweile auch die Generationen 25+ soziale Netzwerke nutzen. Immerhin sind 26 Prozent 25 bis 34 Jahre alt, 29 Prozent sogar 35 und älter. Davon profitiert auch Xing. Als einziges untersuchtes Netzwerk neben Facebook konnte das ehemalige OpenBC seinen Marktanteil steigern. Von allen Nutzern sozialer Netzwerke nutzen mit 18,4 etwas mehr die Seiten des Hamburger Unternehmens als eineinhalb Jahre zuvor (17,3 Prozent). Hauptverlierer ist dagegen MySpace, die nur noch von 3,8 statt 9,5 Prozent genutzt wurden.
Die meisten Nutzer sozialer Netzwerke wollen übrigens vor allem Kontakte pflegen (91 Prozent, Mehrfachnennungen möglich). Immerhin 29 Prozent wollen geschäftliche und berufliche Kontakte pflegen und rund 16 Prozent wollen ihre eigene Meinung vertreten.