Bayern fällt in Punkto Vornamen aus dem Rahmen. Das behauptet zumindest Knud Bielefeld in einer Analyse für die Seite beliebte-vornamen.de.

Deutschland lässt sich demnach bei den Mädchen in drei Teile und Bayern aufteilen. Da sind vor allem die Mia-Länder. Die haben nichts mit dem baierischen „mia san mia“ zu tun, es sind jene Bundesländer, in den Mia 2012 der häufigste Vorname war. Das ist eigentlich der komplette Westen mit Ausnahme von Bayern und Bremen. Dafür gehören auch Berlin und Sachsen-Anhalt zu dieser Fraktion

Bremen gehört zusammen mit Thüringen und Sachsen zu den Hannah-Ländern. Die Bremer sind es ja schon gewohnt, eher in Richtung Osten zu tendieren. Bei den Arbeitslosen– und Sozialhilfezahlen ist ja zumindest Bremerhaven längst in ostdeutschen Tiefen angelangt.

Schließlich sind da noch die Emma-Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Und eben Bayern, wo nach wie vor Anna ganz oben steht. Der Name hatte es 2006 sogar deutschlandweit ganz nach oben geschafft. So gesehen ist Bayern dann doch wieder nicht ganz so besonders, denn in den anderen Ländern ist Anna zwar nicht auf Platz eins, aber doch ganz weit vorne.

Bei den Buben ist es etwas schwieriger. In vielen Bundesländern stehen Paul, Luca oder Ben auf Platz eins. Nur in Hamburg ist es dagegen Tom, nur in Mecklenburg-Vorpommern Finn und ausschließlich in Bayern Maximilian. Deutschlandweit landet Maximilian immerhin auf Platz neun, was aber auch daran liegt, dass Bayern schlicht sehr groß ist.

Obwohl Deutschland längst ein Einwanderungsland ist tauchen klassische „Migrantennamen“ übrigens unter den Top 10 bei keinem Geschlecht auf. Dort stehen zwar keineswegs klassiche deutsche Namen wie Tusnelda, Siegfried oder Hermann, aber immerhin Namen wie Paul, Hannah oder Jonas, die auch oder vor allem von Nicht-Migranten gewählt werden. Selbst Tristan (117) kommt noch vor Ali (129) und auch Fritz (147) hängt Yussuf (152) ab.

Auch bei den Frauen findet man exotisch klingende Namen wie Hatice oder Eslem am Ende der Top-500-Liste, weit hinter Annemarie (364), Heidi (242) und Mathilda (39). Weiter vor haben es nur wenige Exoten geschafft. Zu klären wäre noch, ob die Immigranten einen ähnlichen Namensgeschmack haben oder dort schlicht mehr Abwechslung herrscht, zumal die Einwanderer ja aus unterschiedlichsten Ländern kommen.

Offen muss auch bleiben, warum Maya so weit vorne war (21). Haben da die Theorien über den Weltuntergang in 2012 eine Rolle gespielt?