Das Thema Kriminalität lässt mich doch nicht los. Grund ist eine Frage aus dem Sozioökonomischen Panel (SOEP), die ich gerade gefunden habe. Demnach machen sich 80 Prozent der Deutschen große oder sehr große Sorgen wegen der Kriminalitätsentwicklung, nur 20 Prozent machen sich keine Sorgen.
Nun haben wir ja schon festgestellt, dass die Kriminalität tendenziell sinkt. Heißt das, dass sich 80 Prozent der Deutschen Sorgen wegen der sinkenden Kriminalität machen? Und wenn ja, warum?
Sicher, es gibt nicht wenige Gruppen, die die rückläufige Kriminalität beunruhigen sollte. Anwälte zum Beispiel. Auch Richter und Staatsanwälte bekommen dann weniger zu tun und müssen eventuell Stellen abgeben oder sind statt für Strafrecht plötzlich für Wachstumsbranchen wie Zivilrecht oder Sozialrecht zuständig. Auch für Boulevard-Journalisten und Rechtspolitiker ist die Entwicklung bedrohlich. Aber 80 Prozent? Hier ist weitere Forschung nötig!
LOL 🙂
Soweit mir bekannt ist, sind Kriminalitätsempfinden und die tatsächliche Bedrohung umgekehrt proportional – die Gruppe mitt dem höchsten Riskio (junge Männer) macht sich am wenigsten Sorgen, während die Gruppe mit dem geringsten Risko (Omas) sich die meisten Sorgen macht. Das könnte damit zusammenhängen, wie man seine eigenen Verteidigungsfähigkeiten einschätzt. Aber das ist nur geraten. Jedenfalls könnte dieses Missverhältnis den genannten Effekt erklären, dass sich immer mehr Menschen Sorgen machen.