Zugegeben, mit meinem angekündigten Ziel jede Woche einen Beitrag zu veröffentlichen, hänge ich schon wieder hinterher. Immerhin will ich diese Woche zumindest einen kurzen Beitrag veröffentlichen.
Es geht um eine Studie, die meine Schwägerin mir aus der Zeitschrift „Womans Health“ vorgelesen hat. Demnach leben Blutspender länger – und zwar relativ deutlich. Nun ist Blutspenden sicher eine gute Sache, jeder sollte sich dazu aufraffen, wenn er Blut spenden darf. Länger leben wird er damit aber vermutlich nicht oder nur gering.
Leider gibt die Zeitschrift wenige Informationen zu der Studie, nach meinen Recherchen scheinen die Redakteure aber vor allem die Kausalität falsch interpretiert zu haben. Tatsächlich leben Blutspender länger, allerdings nicht in erster Linie weil sie Blut spenden. Die Idee, dass ein Aderlass gesundheitsfördernd sei gibt es schon sehr lange. Beim Blutspenden gibt es aber noch einen anderen Effekt. Viele Kranke dürfen nämlich gar kein Blut spenden.
Wer regelmäßig Medikamente nimmt, ist vom Blutspenden ausgenommen. Und meistens stirbt er auch früher als seine Altersgenossen, die keine Arzneien brauchen. Nicht das Blutspenden macht also gesund, sondern die Gesundheit ermöglicht das Blutspenden. Ob es womöglich auch einen gesundheitsfördernden Aspekt des Blutspendens gibt, kann ich nicht beurteilen. Er wird aber wohl kaum so stark sein wie der umgekehrte Effekt der Gesundheit auf die Wahrscheinlichkeit Blut zu spenden.
Das erinnert etwas an die von mir sicher schon zitierte Untersuchung aus den 1970er Jahren, in der Raucherinnen eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit hatten als Nichtraucherinnen, also öfter fünf Jahre später noch am Leben waren. Die Forscher damals waren zum Glück schlau genug, das Ergebnis nach Alter aufzuschlüsseln. So zeigte sich, dass Nichtraucherinnen deshalb öfter starben, weil sie im Durchschnitt älter waren. Rauchen bei Frauen war damals noch ein junges Phänomen.
Auch bei der Blutspendeuntersuchung hätte man den Gesundheitseffekt herausrechnen können. Blutspenden sollte man natürlich trotzdem, aber nicht in erster Linie aus eigennützigen Motiven.
Ganz richtig. Aber trotzdem komisch, daß es kaum Studien gibt, oder besser gesagt veröffentlichte Studien. Ich fühle mich nach jeder Spende irgendwie gestärkt, vitaler als ob ich entgiftet hätte. Die Ärzte schauten mich nur erstaunt an, als ob sie das komisch finden würden und sagten nur, ist doch gut, wenn sie sich dabei gut fühlen.
Ich spende jetzt schon seit über 15 Jahren, habe noch nie gesundheitliche Probleme dadurch gehabt, noch nicht einmal ein Schwächegefühl nach einer Spende. Trotzdem frage ich mich, wie wird es sein, wenn ich nicht mehr spenden darf. Wird es mir dann dadurch rapide schlechter gehen, weil mein Körper sich schon daran gewöhnt hat durch den periodischen Aderlass Gifte loszuwerden und jetzt nicht mehr weiß wie? Muß ich mich vielleicht in allem umstellen?
Alles was man periodisch macht, führt zu einer Gewöhnung, einer einseitigen Entwicklung und gleichzeitig einer Verkümmerung, die zu Problemen führt, wenn plötzlich das Gewohnte wegfällt.
Ständig wird das Blut erneuert und auf einmal nicht mehr. Ich kann nicht glauben, daß das ohne Folgen bleibt.
Interessanter Artikel, vielen Dank hierfür. Meine Überlegung war, wenn man regelmäßig Blut verliert, muss das der Körper frisch herstellen, und so wäre regelmäßig frisches Blut im Körper, oder denke ich hier falsch?