Immer mehr Deutsche gehen über Breitbandanschlüsse ins Netz. Dabei legen nach einer Erhebung der Bundesnetzagentur vor allem DSL Alternativen zu. Ihre Zahl lag 2010 mit 3,2 Millionen um 23,1 Prozent höher als im Jahr davor. Dagegen stieg die Zahl der klassischen DSL-Anschlüsse nur noch schwach, nämlich um 2,7 Prozent. Nach wie vor stellen sie aber mit 23,0 Millionen den größten Teil der Breitbandanschlüsse.

Zuwachs der DSL-Anschlüsse (rot) und der sonstigen Breitbandanschlüsse (grau) jeweils im Vergleich zum Vorjahr. Quelle: Bundesnetzagentur

Dabei wär eigentlich noch Luft nach oben. Nach einer Studie von Price Waterhouse Coopers (PwC) hatten im Jahr 2010 nicht einmal zwei Drittel der Haushalte einen Breitband-Internetzugang. Und nach einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie kommen auf 100 Einwohner in Deutschland nur 29 Internetanschlüsse, im Nachbarland Dänemark dagegen 37, in der Schweiz 36 und in den Niederlanden 35. Der deutliche Unterschied zu den PwC-Daten ergibt sich dadurch, dass meistens pro Haushalt nur ein Anschluss besteht, auch wenn mehrere Menschen dort wohnen. Deshalb liegt der Anteil der Haushalte mit Breitband-Internet immer höher als deren Zahl pro 100 Einwohner.

Gründe für den Verzicht auf einen Breitband-Internetzugang (Mehrfachnennungen möglich). Quelle: Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien der Europäischen Kommission

Die Gründe für den Verzicht auf schnelles Internet sind unterschiedlich. 26 Prozent sind bisher mit der Geschwindigkeit ihres „alten“ Internet zufrieden, fünf Prozent halten ihre Geräte für nicht breitband-kompatibel. Ein wichtiges Argument sind auch die Kosten. Zehn Prozent nutzen das Internet nicht oft genug, als dass sich die Investition für sie lohnen würde. Drei Prozent halten die Internet-Inhalte für nicht attraktiv genug um mehr Geld zu investieren und weitere acht Prozent nannten sonstige Gründe rund um das Thema Kosten, wobei Mehrfachnennungen möglich waren.

Auch fehlende techische Vorraussetzungen sind ein wichtiger Grund. Fünf Prozent meinen, dass ihre Geräte nicht breitbandtauglich seien. Und 16 Prozent wohnen in einer Region, in denen kein Breitbandanschluss zur Verfügung stand. Immerhin hier soll der Internetzugang über LTE helfen, den der heise Technology Review schon mal als „Entfesseltes Netz“ bezeichnete oder Sat-DSL. Vermutlich werden also auch in Zukunft vor allem die sonstigen Breitbandanschlüsse wachsen.