Die Ferien haben in vielen Bundesländern schon angefangen, in Bayern stehen sie vor der Tür. Zeit deshalb für ein paar Buchtipps rund um das Thema Statistik. Ausgewählt habe ich nur Bücher, die ohne DRM erhältlich sind, also ohne Kopierschutz.
Einfach kopieren und weiterleiten oder gar ins Netz stellen darf man sie natürlich trotzdem nicht, das wäre auch gegenüber den Autoren nicht besonders nett. Aber sie lassen sich deutlich besser bedienen und außerdem auch auf Handys lesen, für die keine Apps angeboten werden können, die auch mit DRM geschützte Bücher lesen können. Das ist beispielsweise beim von mir verwendeten Firefox OS der Fall.
Viele Bücher gibt es übrigens unter dem angegebenen Link auch für Amazons Kindle, ist das nicht der Fall, lassen sie sich einfach konvertieren.
Das Zufallsprinzip – Vom Ereignis zum Gesetz
Ich bin noch nicht ganz durch, kann aber schon jetzt einiges dazu sagen. Das Buch befasst sich, wie der Name schon sagt, mit Wahrscheinlichkeitsrechnung. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch deren Geschichte. Es ist einfach geschrieben und auch für den interessierten Laien verständlich. Selbst fortgeschrittene Statistiker dürften noch Spaß am Lesen haben, nur für Profis ist es vermutlich zu basal.
Zehn Kapitel hat das Buch, nämlich
- Glücksspiele
- Die Kunst des Vermutens
- Zufall und Gesetzmäßigkeit
- Instabile Atomkerne und rätselhafte Quanten
- Chaos und Zufall
- Axiomatisierung der Wahrscheinlichkeit
- Von Mises’ Kollektivs
- Information und Zufälligkeit
- Irrtümer und Fehlschlüsse
Das Buch ist verständlich geschrieben, sicher nicht das beste jemals zu dem Thema geschriebene Werk, aber unterhaltsam und interessant. Empfehlenswert.
Hartmut Kuthan, Das Zufallsprinzip – vom Ereignis zum Gesetz, Engelsdorfer Verlag, 5,99 Euro – Zum Buch
Missverhältnis von objektiven und subjektiven Wahrscheinlichkeiten
Der Grin-Verlag ist vor allem für das Publizieren von Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten bekannt. Unglaublich hochwertige Literatur darf man da natürlich nicht erwarten. Trotzdem ist Gerrit Stäbes Buch zumindest für Einsteiger interessant. Anders als bei „Das Zufallsprinzip“ dürften aber schon etwas fortgeschrittene Leser weniger Spaß an der Lektüre haben, dafür ist sie in vielen Punkten zu einfach gehalten. Außerdem nur als PDF erhältlich. Für Einsteiger in das Thema empfehlenswert.
Gerrit Stäbe, Missverhältnis von objektiven und subjektiven Wahrscheinlichkeiten, Grin Verlag, 12,99 Euro – Zum Buch
Flash Boys
Flash Boys hat zunächst wenig mit Statistik zu tun, das neue Sachbuch von Michael Lewis („Wall Street Poker“) handelt vielmehr vom Hochfrequenzhandel an den Börsen und davon, wie Handelsunternehmen dank schneller Leitungen reguläre Investoren ausnehmen. Aber erfahrungsgemäß interessieren sich viele Statistiker auch für die Börse, denn der Handel dort hat auch viel mit Wahrscheinlichkeiten zu tun.
Das Buch ist ein Sachbuch, aber geschrieben wie ein Roman und deshalb sehr gut zu lesen. Vor allem aber hat Michael Lewis sehr gut recherchiert. Der Autor hat in den 1980er Jahren selbst bei einer Investmentbank gearbeitet und aus dieser Zeit nicht nur viel Wissen, sondern auch gute Kontakte.
Weil Kaufaufträge in den USA meistens an mehreren Börsen platziert werden, können die sogenannten Flash Trader viel Geld verdienen. Kommt der Auftrag an einer Börse an, machen sie sich sofort an den übrigen Börsen auf die Suche nach einem besseren Preis. Bis der Auftrag des Händlers auch dort ankommt, haben sie dank besonders schneller Leitungen und Computer dort die Bestände bereits aufgekauft und verkaufen sie zu einem höheren Preis wieder zurück. Sehr empfehlenswert.
Michael Lewis, Flash Boys, Campus Verlag, 20,99 Euro – Zum Buch
Markov Chain Monte Carlo Methoden
Sehr spannend hört sich auch das Buch Markov Chain Monte Carlo Methoden
an. Das Buch ist eine Masterarbeit und dürfte eher für Leser mit schon etwas Basiswissen interessant sein, allerdings habe ich es selbst noch nicht gelesen. Leider gibt es auch dieses Buch nur als PDF.
Thomas Plen, Markov Chain Monte Carlo Methoden, Grin Verlag, 16,99 Euro – Zum Buch