Die Anzahl an verfügbaren Studiengängen nimmt seit Jahren zu, auch die Zahl derer, die sich nach der Schule für ein Studium entscheiden, steigt von Jahr zu Jahr. Neben Kuriositäten wie Körperpflege, die derzeit nur Wenige studieren, gibt es auch ganz klare Favoriten unter den Studiengängen. Im Folgenden findest du eine Übersicht über die beliebtesten Studiengänge in Deutschland.

Platz 1: Betriebswirtschaftslehre

Schon seit einigen Jahren ist BWL der beliebteste Studiengang der angehenden Akademiker hierzulande. Etwa 200.000 BWL-Studenten sind derzeit an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Das Studium der Betriebswirtschaftslehre befähigt Studenten sowohl mit den betriebswirtschaftlichen Grundlagen als auch mit Managementfähigkeiten wie etwa Personalführung oder auch Marketing. Viele Universitäten bieten entsprechende Studiengänge als Kombination mit beispielsweise Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsrecht an.

Platz 2: Maschinenbau

Schon immer stand der Maschinenbau in Deutschland hoch im Kurs, noch immer sind Maschinenbauer sehr gefragt. Das Studium gilt generell als sehr anspruchsvoll und verlangt den Studenten sowohl Mathematik-, Physik-, Informatik- und Chemiekenntnisse ab. Darüber hinaus werden im Rahmen des Studiengangs auch Konstruktionswissen, technisches Wissen, BWL-Kenntnisse und Projektmanagement gelehrt. Wer das Studium bis zum Ende durchzieht, kann mit einem relativ hohen Einstiegsgehalt rechnen. Mehr als 90 Prozent aller Absolventen finden bereits im ersten Jahr nach dem Abschluss einen Job.

Platz 3: Informatik

Das Informatikstudium ist tendenziell immer noch eine Männerdomäne, auch wenn Frauen in den letzten Jahren aufgeholt haben. Der Bedarf an Informatikern ist hoch und Studenten erwartet ein vielseitiges Studium mit guten Berufsaussichten. Ohne eine gewisse Affinität zu Mathematik sollte man ein solches Studium aber nicht beginnen. Informatikabsolventen übernehmen im Job vielfältige Aufgaben, von der Softwareentwicklung bis zur Sicherung komplexer IT-Systeme. Neben reinen Informatikstudiengängen gibt es auch spezialisierte Studiengänge, etwa Wirtschaftsinformatik oder IT-Forensik.

Platz 4: Elektrotechnik

Und noch ein technischer Studiengang unter den beliebtesten 10. Elektrotechniker werden überall dort gebraucht, wo Strom fließt. Die Berufsmöglichkeiten und die Spezialisierungen der jeweiligen Studiengänge sind daher sehr vielfältig. Interesse an Technik, Physik und Mathematik sind unabdingbar für diesen anspruchsvollen Studiengang. Spätere Berufsmöglichkeiten finden sich beispielsweise bei Energieversorgern, Telekommunikationsanbietern oder auch der Luft- und Raumfahrttechnik. Neben einem reinen Elektrotechnikstudium werden auch Fächerkombinationen wie Informationstechnik oder Technische Informatik angeboten.

Platz 5: Rechtswissenschaften

Auf dem fünften Platz der beliebtesten Studiengänge steht Jura. Jedes Jahr entscheiden sich tausende für eine Karriere als Anwalt oder gar Richter, nur die wenigsten schaffen es aber auch tatsächlich zum Volljuristen. Das Staatsexamen gilt als eine der härtesten Prüfungen an deutschen Universitäten überhaupt. Jura Absolventen können eine prestigeträchtige Arbeitsstelle sowie ein hohes Einstiegsgehalt erwarten, doch der Weg bis dahin ist weit. Neben Medizinern studieren Juristen am längsten. Bis zum ersten Staatsexamen vergehen im Durchschnitt acht bis zehn Semester, anschließend muss noch ein zweijähriges Referendariat absolviert werden.

Platz 6: Wirtschaftsingenieurwesen

Im Studiengang Wirtschaftsingenieurswesen werden technische Inhalte des Ingenieurwesens mit wirtschaftlichen Schwerpunkten kombiniert. Insgesamt ist das Studium interdisziplinär und beschäftigt sich mit Produktions-, Fertigungs-, Vermarktungs- und Informationsabläufen von Unternehmen. Inhalte des Studiums sind unter anderem Mathematik, Maschinenbau, Informatik und BWL. Auch hier gibt es neben dem klassischen Studiengang auch spezialisierte Studiengänge wie etwa Chemietechnik, Fahrzeugwirtschaft oder Produktionsmanagement.

Platz 7: Wirtschaftswissenschaften

Unter Wirtschaftswissenschaften versteht man generell einen Oberbegriff für verschiedene wissenschaftliche Fachgebiete welche sich mit ökonomischen Zusammenhängen befassen.

Im Gegensatz zum Studiengang Betriebswirtschaft beschäftigen sich Wirtschaftswissenschaften stärker auch mit volkswirtschaftlichen Fragestellungen. Innerhalb des sehr universellen Studiums gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Spezialisierung. Absolventen sind durch die sehr generalistische Ausbildung in der Wirtschaft und Industrie sehr vielseitig einsetzbar und haben gute Karriereaussichten.

Platz 8: Medizin

Seit einigen Jahren zählt Medizin zu den beliebtesten Studiengängen mit einem dominierenden Frauenanteil. Etwa doppelt so viele Frauen wie Männer entscheiden sich jedes Jahr für ein Medizinstudium. Die Studieninhalte sind vielfältig, ein Schwerpunkt liegt auf den naturwissenschaftlichen Fächern, insbesondere Chemie, Physik, Biologie, Biochemie und Anatomie. Je nach Schwerpunkt konzentriert man sich im Verlauf des Studiums auf einzelne Fachgebiete wie Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Humangenetik oder Rechtsmedizin.

Platz 9: Wirtschaftsinformatik

Das Studium der Wirtschaftsinformatik kombiniert Wirtschaftswissenschaften mit Informatik und bietet sehr gute Berufsaussichten. Das Studium vermittelt die Fähigkeit betriebswirtschaftliche Fragestellungen oder wirtschaftliche Prozesse mit IT-Kenntnissen zu lösen und zu optimieren. Die Kernfächer bestehen aus Angewandter Informatik, Softwareentwicklung und Datenbanken. Darüber hinaus findet man auch Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Business Informatics auf dem Lehrplan. Absolventen der Wirtschaftsinformatik arbeiten beispielsweise als Programmierer, Projektleiter oder IT-Stratege.

Platz 10: Physik

Die Berufsaussichten von Physikern sind gut, gelten sie doch als die Generalisten unter den Naturwissenschaftlern. Physiker arbeiten oft in der Industrie, der Pharmazie oder der Forschung. Darüber hinaus können sie jedoch auch bei Technologie- oder IT-Firmen, Unternehmensberatungen oder Banken und Versicherungen Karriere machen. Das Physikstudium ist allerdings anspruchsvoll, was eine jährlich hohe Abbrecherquote beweist. Ohne großes Interesse an abstrakter Mathematik ist es nahezu unmöglich ein Physikstudium zu bestehen.

Für welchen Studiengang man sich auch entscheidet, keinesfalls sollte man sich bei der Entscheidung von Trends beeinflussen lassen. Sicher ist es wichtig Karriere- und Gehaltsaussichten im Auge zu behalten, dennoch sollten vor allem das eigene Interesse und die eigenen Fähigkeiten die Wahl des Studienfaches bestimmen. So kann man seinem Interesse vom ersten Studientag bis zum Schreiben und Lektorat der Bachelorarbeit folgen.