Kommt die D-Mark wieder? Angesichts der Euro-Krise sagen immerhin 60 Prozent der Deutschen nach einer Umfrage des Focus, die Einführung des Euro sei keine gute Idee gewesen.
Dabei war die D-Mark nie wirklich weg. Einer Statistik der Bundesbank nach waren im ersten Halbjahr 2012 weltweit noch rund 13,2 Milliarden D-Mark im Umlauf, rund zur Hälfte in Scheinen und zur Hälfte in Münzen. Das entspricht rund 6,8 Milliarden Euro. „Im Umlauf befindlich“ kann hier aber auch heißen, dass das Geld in einer Matratze schlummert. Oder in einem Sammelalbum eingesteckt ist.
Tatsächlich spricht vieles dafür, dass vor allem die Münzen nicht wieder in Gebrauch kommen. In den vergangenen Jahren wurde immer weniger Geld umgetauscht. Das gilt vor allem für die Münzen. Im Jahr 2011 wurden gerade mal 0,4 Prozent der noch umlaufenden Münzen eingetauscht. Bei den Scheinen waren es immerhin 1,8 Prozent.
Für den Staat ist das ein gutes Geschäft, denn mit dem Prägen von Münzen verdient er Geld. Anders sieht es mit den Scheinen aus. Die stehen in der Bundesbank-Bilanz als Soll, also als Schulden. Andere Länder haben deshalb den Umtausch der alten Währung zeitlich begrenzt. Würde das alte Geld über Nacht wertlos, wäre die Bundesbank – und damit der Staat – auf einen Schlag 6,3 Milliarden Mark reicher, also rund 3,2 Milliarden Euro.
Schon wenn man einen Teil der alten Scheine nur teilweise abschreiben würde, weil sie ohnehin nie getauscht würden, wäre die ein oder andere Milliarde drin. Denn auch Scheine, die zerstört wurden oder verloren gegangen sind, werden ewig in der Bundesbankbilanz als Soll weitergeführt.
Allerdings dürfte zumindest die erste Variante auf wenig Gegenliebe bei den Deutschen stoßen, denn fast jeder träumt davon, irgendwo noch eine Million alter DM-Scheine zu finden. Tatsächlich wurde vor allem 2003 noch viel umgetauscht. Ende des Jahres lag der DM-Bestand 10,3 Prozent niedriger als noch Ende 2002. Insgesamt verringerte er sich vom 31.12.2002 bis zum 30.6.2012 um 32,4 Prozent, bei den Münzen waren es nur 8,1 Prozent.