Mit den Dinosaurieren ist das so eine Sache. Sie sind eine faszinierende Angelegenheit, allerdings auch eine ausgestorbene. Dem „Dino HSV“ wird es vermutlich demnächst nicht anders ergehen. Für alle, die nicht wissen um was es geht, der Hamburger Sportverein ist der einzige Verein in der Fußball-Bundesliga der Herren, der seit der Gründung der Liga im Jahr 1963 ununterbrochen in der 1. Liga spielt – bis jetzt.
Der heutige Rekordmeister Bayern München kam erst zwei Jahre später hinzu. Dagegen war Lokalrivale TSV 1860 München schon mit von der Partie und wurde 1965/1966 auch Deutscher Meister. Die Bayern holten ihren ersten Titel 1968/1969, ein Jahr nach dem bisher letzten Titeln des damaligen Rekordmeisters 1. FC Nürnberg. Sozusagen ein fliegender Wechsel. Von der Stammbesetzung sind bis auf HSV bisher alle Mannschaften mindestens einmal abgestiegen, besonders oft tat das er bereits erwähnte Nürnberger „Glubb“.
Damit hat der HSV folgerichtig länger und öfter als irgendwer in der 1. Liga gespielt, nämlich jetzt zum 55. Mal. Auf Platz 2 folgt mit Werder Bremen ebenfalls ein Verein aus einer Hansestadt. Die Bremer waren 1963 ebenfalls dabei und wurden im zweiten Jahr sogar Meister, machten in der Saison 1980/1981 Jahre aber einen Ausflug in die 2. Bundesliga. Damit hat der Verein immerhin die Ehre, der letzte Meister der 2. Bundesliga Nord gewesen zu sein. Die 1974 gegründete 2. Bundesliga war ab 1980/1981 nämlich – so wie heute – eingleisig.
Würde der HSV absteigen und Bremen nicht (was beides sehr wahrscheinlich ist), dann würden beide gemeinsam auf dem erste Rang landen, vor den unvermeidlichen Bayern. Allerdings wären die dann die Mannschaft, die am längsten ununterbrochen in der Bundesliga spielt. Denn alle in der nächsten Saison 54 Runden hat der Verein ohne Unterbrechung absolviert.
Das hat sonst keiner geschafft. Borussia Dortmund war auch ab 1963 dabei, stieg aber in der Saison 1972/73 aber und kam erst 1976 zurück, hat damit also gleich elf Runden weniger als der FCB ohne Unterbrechung in der Bundesliga gespielt.
Im ersten Jahr war die Bundesliga übrigens noch in der Hand der Amateure. Zwar erlaubte der DFB erstmals „Lizenzspieler“, die Profis sein konnten. Bis dahin durften Spieler als „Vertragsspieler“ zwar Geld erhalten, mussten aber einen anderen Beruf nachweisen um spielen zu können. Allerdings wurden nicht alle Fußballer über Nacht zu Profis und das Gehalt durfte maximal 1.200,- DM (rund 600,- Euro, in Kaufkraft allerdings deutlich mehr) erhalten.