Wer hat, dem wird gegeben. Das war offenbar das Motto der vergangenen Lohnrunden und geht aus der neuen Tarifdatenbank des Statistischen Bundesamtes hervor.
Spitzenreiter beim Zuwachs der tariflichen Stundenverdienste ist das Verarbeitende Gewerbe, eine Branche die auch bisher nicht für besonders niedrige Gehälter bekannt war. Dort stieg der Stundenlohn – einschließlich von Einmalleistungen – seit 2005 um 11,6 Prozent. Ähnlich stark war die Steigerung nur im Bereich Energie- und Wasserversorgung mit 11,4 Prozent, danach kommt lange nichts.
Am anderen Ende der Skale liegen neben dem Baugewerbe (+5,9) mit dem Gastgewerbe (+6,4) und dem Handel (+7,0) dagegen zwei Branchen, in denen auch bisher schon eher schlecht gezahlt wurde.
Um so mehr gilt das, als die Preise im gleichen Zeitraum um 7,0 Prozent stiegen. Den Angestellten des Handels bleibt somit unter dem Strich nichts von ihrer Lohnerhöhung übrig, die Angestellten im Gast- und im Baugewerbe haben sogar reale Minusrunden hinter sich.
Das Baugewerbe ist neben dem Öffentlichen Dienst die einzige Branche, die auch nominal zwischendrin im Vergleich zu 2005 ins Minus rutschte. 2006 lagen die Löhne – selbst ohne Berücksichtigung der Inflation – ein Prozent niedriger als im Vorjahr. Der Öffentliche Dienst, auch nicht gerade eine Hochlohnbranche, erlebte 2007 einen Rückgang der Löhne und Gehälter, allerdings nur um 0,1 Prozent. Trotzdem sprang für die öffentlichen Angestellten am Ende ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber 2005 raus. Das ist zwar weniger als die durchschnittliche Lohnerhöhung, aber mehr als die Inflation.
Eine andere klassische Hochlohnbranche hat dagegen ebenfalls unterdurchschnittlich abgeschnitten. In der Finanzbranche stiegen die Löhne seit 2005 um 7,8 Prozent.