Fragen zum Einkommen werden mir immer wieder gestellt. Aber woher kann man Daten dazu bekommen? Zunächst natürlich hier im Blog. Darüber hinaus habe ich unten mal fünf wichtige Quellen zusammengestellt.
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht jährliche eine Auswertung der Steuerdaten der Finanzämter. Das hat den Vorteil, dass dort alle steuerpflichtigen Einkommen aufgeführt werden. Allerdings natürlich nur, solange sie auch versteuert werden.
Ein Problem, dass auch für die Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit gilt. Sie basiert auf den Meldungen zur Sozialversicherung. Dementsprechend enthält sie auch nur Angaben für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und nicht für Selbständigen, Beamte und Minijobber.
Eine wichtige Datenquelle ist auch die Verdienststrukturerhebung der Statistischen Ämter. Sie hat eine Befragung von Betrieben mit mindestens zehn Mitarbeitern als Grundlage. Hier werden zwar auch Beamte nicht explizit ausgeklammert, weil aber die gesamte Öffentliche Verwaltung samt Sozialversicherungen und Bundeswehr nicht mit einbezogen wird, werden sie de facto ebenfalls kaum berücksichtigt. Zusätzlich fallen auch Angestellte des Öffentlichen Dienstes, Mitarbeiter in Kleinbetrieben und wie in der Entgeltstatistik Selbständige raus. Beim Gehalt werden unregelmäßige Sonderzahlungen nicht berücksichtigt.
Anders beim Mikrozensus. Er beruht nicht auf einer Befragung der Betriebe, sondern der Arbeitnehmer. Anders als bei den beiden oben genannten Erhebungen werden hier die Nettoeinkommen erhoben. Hier sind auch Selbständige und Beamte mit enthalten.
Die vierte Quelle ist das Sozio-oekonomische Panel (SOEP). Hier werden durch eine Befragung von 11.000 Haushalten mit 24.000 Personen ebenfalls Bruttoeinkommen erhoben. Wie beim Mikrozensus sind Selbständige und Beamte hier mit dabei.
Erfreulicherweise ähneln sich die Ergebnisse, auch wenn es kleinere Unterschiede gibt und man für den Vergleich mit dem Mikrozensus eine fiktive Umrechnung der Bruttoentgelte in Nettoeinkommen vornehmen muss. Die Ergebnisse von SOEP und Verdienststrukturerhebung ähneln sich recht stark. Zu Entgeltstatistik gibt es ein paar Verschiebungen. Dort sind nämlich die sehr niedrigen und sehr hohen Einkommen stärker besetzt. Die höheren Einkommen lassen sich damit erklären, dass in der Entgeltstatistik alle Einkommen berücksichtigt, also auch die unregelmäßigen Sonderzahlungen.
Schwieriger ist die Frage nach den niedrigen Einkommen. Hier kann man nur Vermuten, dass man entweder bei den Befragungen falsche Angaben gemacht wurden oder in der Entgeltstatistik Personen fälschlicherweise als Vollzeiterwerbstätige deklariert sind, die eigentlich nur Teilzeit arbeiten. Erfahrungsgemäß werden die Merkmale, die nur statistischen Zwecken dienen, bei der Sozialversicherungsmeldung von den Arbeitgebern nur schlampig gepflegt. Denkbar, dass bei Beschäftigten, die ihre Arbeitszeit reduzieren, die Meldung nicht angepasst wurden.
[…] stütze ich mich auf einen Bericht des Robert-Koch-Instituts, der wiederum Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) ausgewertet […]