Passend zu meinen Beiträgen Frauen in Führungspositionen und Rente mit 70? habe ich von der Gleichstellungsbeauftragten der Bundesagentur für Arbeit ein paar Zahlen zu Frauen außerhalb des Arbeitsmarktes bekommen. Es geht dabei um Frauen zwischen 25 und 54, die weder erwerbstätig noch erwerbslos sind, sondern die keine bezahlte Arbeit haben und auch keine wollen.
EU-weit (EU 27) sind rund 22,1 Prozent der Frauen nicht auf dem Arbeitsmarkt aktiv, darunter 10,1 Prozent aufgrund familiärer Verpflichtungen. Das kann die Pflege eines Kindes sein, eines Pflegebedürftigen oder eine Schwangerschaft. Andere (also nicht familiäre) Gründe für eine Nichterwerbstätigkeit können eine eigene Erkrankung oder sogar Erwerbsunfähigkeit sein, ein Studium oder eine schulische Ausbildung, die gerade absolviert wird, aber auch schlicht kein Interesse an einer Berufstätigkeit, zum Beispiel aufgrund einer ausreichenden Erbschaft. Auch Arbeitslose nach der Statistik der Bundesagentur für Arbeit können nach dieser Erhebung Nichterwerbspersonen sein, wenn sie bei der Befragung angegeben haben, aktuell keine Arbeit zu suchen.
Besonders wenige Frauen befinden sich in Schweden außerhalb des Arbeitsmarktes, nämlich nur 12,9 Prozent. Gerade mal 1,9 Prozent sind sich aus familiären Gründen nicht an einer Beschäftigung interessiert. Noch weniger sind es in Dänemark, nämlich 1,4 Prozent (insgesamt 13,0 Prozent). Besonders viele sind es in Malta. Dort will die Hälfte der Frauen (51,1 Prozent) nicht arbeiten, 40,4 Prozent aus familiären Gründen. Mehr sind es nur in der Türkei, die zwar nicht zur EU gehört, aber in die Erhebung einbezogen wurde. Dort sind 69,0 Prozent der 25 bis 54-Jährigen Frauen Nichterwerbspersonen, darunter 60,7 Prozent aus familiären Gründen.
Deutschland liegt knapp unterhalb des Durchschnitts. 17,7 Prozent gehen hierzulande freiwillig keiner Erwerbstätigkeit nach, darunter 9,2 Prozent, die das aus familiären Gründen tun.