2010 war kein gutes Jahr für die Hersteller von eBook Readern, also Lesegeräten für elektronische Bücher. Nach einer Erhebung des European Information Technology Observatory lag der Absatz 2010 in Deutschland mit 166 Tausend Geräten um rund 30.000 niedriger als noch ein Jahr zuvor. Allerdings war der Absatz 2009 auch besonders hoch. Möglicherweise weil damals der Amazons Kindle 2 vorgestellt wurde.

Dabei ist der eBook Reader des amerikanischen Handelsgiganten keineswegs das verbreitetste Gerät. Nach einer Erhebung der GfK in Nürnberg hat Amazons Kindle in Deutschland einen Marktanteil von rund elf Prozent. Der Sony Reader kommt auf immerhin 35 Prozent, der Oyo von Thalia auf immerhin noch acht Prozent.

Eine größere Rolle spielt deshalb vielleicht die Tatsache, dass 2010 auch das iPad in Deutschland auf den Markt kam. Braucht man da noch E-Reader, mag sich mancher gefragt haben. Immerhin geben 83 Prozent der Verlagsexperte nach einer GfK-Umfrage dem Tablet-Computer eine Zukunft als Lesegeräte, aber nur 54 Prozent dem eBook Reader.

Allerdings macht die elektronische Tinte (E-Ink) der meisten E-Reader das Lesen deutlich angenehmer als ein normaler Bildschirm. Zudem haben die Hersteller laut der eingangs zitierten EITO-Studie zum großen Teil die Preise gesenkt. Der Durchschnittspreis wird demnach 2011 mit 135 Euro wieder sieben Euro unter dem des Jahre 2010 liegen.

Für das laufende Jahr wird deswegen ein deutliches Absatzplus erwartet. Demnach sollen insgesamt rund 232.000 E-Reader verkauft werden, so viele wie noch nie in einem Jahr. Weltweit wird bis 2014 sogar eine Verdreifachung des Absatzes im Vergleich zum Jahr 2010 erwartet.

Analog dazu sank auch der Umsatz mit E-Book-Readern von 25,6 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 23,7 Millionen Euro im Jahr 2010. Für das Jahr 2011 wird ein Umsatz von 31,4 Millionen Euro erwartet.