Deutschland ist sicherer geworden. Oder zumindest versicherter. Das sagt zumindest das Statistische Taschenbuch der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Demnach geben die Deutschen nicht nur mehr Geld für Versicherungen aus als früher, auch relativ fließt mehr Geld. Demnach gab der Bundesbürger des Jahres 1950 gerade mal 23 Euro für Versicherungen aus, die sogenannte Versicherungsdichte. Wobei einige Leser sich daran erinnern werden, dass es damals noch die sogenannte Deutsche Mark als Währung gab, die Werte also umgerechnet sind.
Zehn Jahre später waren es schon 80 Euro, im Jahr 1970 dann 224 Euro und 1980 sogar 584 Euro. Nun muss man berücksichtigen, dass bis 1970 der Wohlstand rapide anstieg. In den 1970er Jahren war die Inflation sehr hoch, was den Anstieg etwas relativiert.
Aber auch die sogenannte Versicherungsdurchdringung, die Brutto-Beiträge der Erstversicherer in Relation zum Bruttoinlandsprodukt stiegen. Gerade mal 2,36 Prozent des BIP machten die Versicherungsbeiträge 1950 aus, 4,57 Prozent waren es im Jahr 1980 (dem letzten Jahr, in dem die neuen Bundesländer nicht enthalten sind), im Jahr 2005 waren es sogar 7,04 Prozent.
Anschließend sank die Lust sich zu versichern, doch ab 2008 stieg die Versicherungsdurchdringung wieder, auf 7,16 Prozent im Jahr 2010.
Man kann spekulieren, warum das so ist. Vermutlich einfach deshalb, weil man nicht an die Absicherung denkt, wenn man mit dem Geld gerade so über die Runden kommt. Wer wie 1950 gar nicht so selten mit einer Familie in einem Zimmer wohnt, spart lieber für eine größere Wohnung als eine Hausratsversicherung abzuschließen.
Das ist übrigens nach Angaben des Statistischen Taschenbuchs die beliebteste Versicherung. 76,5 Prozent der Deutschen haben sie, 70,8 Prozent eine private Haftpflichtversicherung und 41,6 Prozent eine Rechtschutzversicherung. Nicht berücksichtigt sind allerdings gesetzliche Versicherungen wie die Rentenversicherung, die Arbeitslosenversicherung oder die gesetzliche Krankenversicherung.
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