Ja, ich habe schon lange nichts mehr veröffentlicht. Aber wenn ich Abends überlege, ob ich noch einen Blogbeitrag schreiben soll, denke ich mir meistens: Morgen. Und am nächsten Abend denke ich dann wieder das Gleiche. Google mag mich deshalb schon nicht mehr so sehr wie früher, aber das ist nicht schlimm. Ich mag Google auch nicht besonders gerne. Das ist nichts persönliches Google, du bist nur sehr groß und sehr mächtig geworden, etwas zu groß und mächtig für meinen Geschmack.
Viele ernste Themen haben uns in den vergangenen Monaten umgetrieben: Hunger, Demokratie, Steuern und Terrorismus. Aktuell erstelle ich eine Datensammlung zum Thema Gleichberechtigung, da ist es Zeit zwischendurch mal etwas schönes zu betrachten, zum Beispiel Heidelbeeren. Ich weiß, es ist Fastenzeit, aber vernünftigerweise verzichtet man dann auf Alkohol, Tabak, Süßigkeiten, unnötige Autofahrten oder Aggressionen gegenüber seinen Mitmenschen und nicht auf Obst.
Tatsächlich gibt es beim Statistischen Bundesamt auch eine Strauchbeerenstatistik. Demnach wurden 2017 rund 40.100 Tonnen Strauchbeeren geerntet, ein Plus von stolzen elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Meistens handelt es sich dabei um Heidelbeeren. Das Statistische Bundesamt schreibt dazu: „Die Kulturheidelbeere ist mit einem Anteil von 34 % der gesamten Strauchbeerenernte weiterhin die mit Abstand bedeutendste Strauchbeerenart in Deutschland.“ In absoluten Zahlen wurden 13.800 Tonnen Kulturheidelbeeren geerntet, 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 8.900 Hektar Land wurden dafür benötigt.
Auf Platz zwei folgt die rote und weiße Johannisbeere, die beiden werden nächlich zusammen erfasst. 6.900 Tonnen wurden davon geerntet, was einem Rückgang von fünf Prozent entspricht. Himbeeren folgen auf Platz drei mit 6.400 Tonnen und konnten ebenfalls zulegen, mit 13 Prozent aber weniger stark als die Kulturheidelbeeren. Schwarze Johannisbeeren wurden getrennt von den weißen und roten erfasst. Wie ihre Vettern wurden aber auch sie seltener geerntet, der Rückgang betrug mit 5.600 Tonnen stolze 17 Prozent.
Die rückläufig Ernte muss allerdings nichts mit einer geringeren Nachfrage zu tun haben, vielleicht war schlicht das Wetter für Johannisbeeren weniger günstig. Ich habe daher die aktuelle Ausgabe Fachserie 3, Reihe 3.1.9 – „Strauchbeerenanbau und -ernte“ bemüht. Leider gibt es dort keine Vorjahresvergleiche, so dass ich auch noch Band des Vorjahres raussuchen musste um festzustellen, dass die schwarze Johannisbeere tatsächlich seltener angebaut wird. Rote und weiße Johannisbeeren wurden dagegen auf mehr Fläche angebaut als im Vorjahr, allerdings sank der Ertrag von rund 90 auf rund 80 Dezitonnen je Hektar. Eine Dezitonne, umgangssprachlich auch Doppelzentner, sind 100 Kilo, man könnte als auch von einem Rückgang von rund neun auf rund acht Tonnen je Hektar sprachen – oder von 900 auf 800 Tonnen je Quadratkilometer. Und natürlich auch von einem von 90 auf 80 Kilogramm je Ar oder 900 auf 800 Gramm je Quadratmeter. Oder von 2.250 auf 2.000 Kilogramm je Morgen, wenn man die 1869 vom Norddeutschen Bund eingeführte Definition eines Morgens als 25 Ar übernimmt, denn zuvor war dieses Flächenmaß sehr unterschiedlich in Gebrauch gewesen.
Bei der Lektüre erfahre ich auch, dass die Freiflächen für Himbeeren rückläufig (-12,5 ha) sind, während unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen einschließlich von Gewächshäusern auf mehr Fläche Himbeeren angebaut wurden (+70,0 ha). Insgesamt geht auch hier der Trend, wie fast überall, nach drinnen. Die begehbar abgedeckte Fläche stieg innerhalb von nur einem Jahr um 32,4 Prozent, die Freifläche dagegen nur um 4,0 Prozent. Weil aber nach wie vor die meisten Strauchbeeren draußen wachsen müssen, bleibt unterm Strich ein Plus bei der Anbaufläche um 4,8 Prozent.