Im September vergangenen Jahres haben wir uns im Statistiker-Blog ja mal mit einem Thema beschäftigt, dass zwar viel mit Zahlen, aber nichts mit Statistik zu tun hat, nämlich mit den Telefonvorwahlen. Da liegt es eigentlich nahe, sich auch einmal mit den Postleitzahlen zu beschäftigen.

Postleitzahlregionen und Briefzentren. Quelle: Wikipedia

Im Prinzip ist der Aufbau recht einfach. Anders als bei den Telefonnummern musste hier bei der Vergabe der Ziffern keine Rücksicht auf die Bevölkerungszahl genommen werden, die Verteilung erfolgt rein nach geographischer Lage. Die Region um Berlin bekommt natürlich die eins, dann geht es gegen den Uhrzeigersinn weiter bis zu Mittleren Osten mit der Null.

Gegen den Uhrzeigersinn ist so etwas wie das Grundprinzip. Auch die zweite Stelle wird gegen den Uhrzeigersinn vergeben, beginnend im Süden des Zentralortes. Der hat im Regelfall die Null, beispielsweise die 30 für Hannover. Während die erste Ziffer die Zone bezeichnet, gibt die zweite die Region an, die meistens gleichbedeutend ist mit dem Einzugsgebiet eines Briefverteilungszentrums. Zehn Verteilungszentren in den großen Großstädten betreuen allerdings zwei verschiedene Regionen. Im Hamburg und Berlin gibt es sogar drei Regionen im Stadtgebiet, allerdings auch mehrere Briefzentren.

Natürlich funktioniert das in der Praxis nicht immer mit der Verteilung der Regionsziffern gegen den Uhrzeigersinn, da die Gebiete nicht so schön rund sind, wie sie dafür sein sollten. Die Zone sechs beispielsweise ist eher länglich und die Zone neun ist so groß, dass es hier im Norden einen Art Außenkreis gibt.

Ab der dritten Stelle erfolgt die Vergabe der Ziffern eher chaotisch. Je Region gibt es zwischen 20 und 200 Leitbereiche. Innerhalb dieses Bereichs hat der Hauptort immer die niedrigste Ziffer, doch die weitere Ziffernvergabe erfolgte manchmal nach Einwohnerzahl und manchmal alphabetisch.

47.805 Quadratkilometer ist die Zone neun groß und damit die flächenmäßig größte, knapp vor der Zone eins mit 47.642 Quadratkilometer. Das sie so groß sind liegt an der geringen Besiedlungsdichte. Obwohl in der Zone eins Berlin liegt, hat sie im Durchschnitt nur 148 Einwohner je Quadratkilomter, noch weniger als die Zone neun mit 150 Einwohnern. Somit gehören die beiden flächenmäßig größten Zonen auch in Punkte absolute Bevölkerungszahl mit rund 7.034.500 (eins) und 7.163.4oo (neun) Einwohnern zu den kleinsten, nur in der Zone Null leben mit 6.819.600 Menschen noch weniger.

Dagegen hat die Zone vier, zu der das Ruhrgbiet und umliegenden Regionen gehören, zwar nur eine Ausdehnung von 20.212 Quadratkilometern, in diesem Gebiet leben jedoch rund 10.331.500 Menschen. Kleiner ist nur die Zone sechs mit 17.248 Quadratkilometer (Rhein-Main-Gebiet, 7.540.500 Einwohner), doch mehr Menschen leben in keiner Zone.

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