Griechen, Deutsche und Ungarn belegen mit Inflationsraten von bis zu  963 Quadrillion Prozent Spitzenplätze im Wettbewerb der Geldentwerter. Zuletzt hat auch Simbabwe, das ehemalige Rhodesien, mit beachtenswerten Inflationsraten von bis zu 79,6 Milliarden Prozent im Monat von sich reden gemacht. Aber welche Länder haben sich seit 1800 besonders zurück gehalten?

Tatsächlich gibt es gar nicht wenige europäische Länder, die nie eine Hyperinflation mit Preissteigerungen von mehr als 500 Prozent im Jahr hatten, darunter auch Schwergewichte wie Italien, Großbritanien und Frankreich, aber auch Spanien und die Türkei. Besonders das britische Pfund war in den vergangenen 200 Jahren vergleichsweise stabil, die maximale Preissteigerung lag bei 34,4 Prozent im Jahr 1800. Niedriger war sie in Europa nach den Daten von Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff nur in den Niederlanden. Dort stiegen die Preise seit 1800 nie stärker als um 21,0 Prozent (1918). Allerdings gibt es den niederländischen Gulden nicht mehr. Die Niederländer haben bekanntlich eine Währungsunion mit Hochinflationsländern wie Deutschland und Österreich (1.733,0 Prozent Preissteigerung im Jahr 1922) gebildet.

Die Preise in Neuseeland haben sich seit 1858 nie stärker als um 17,2 Prozent im Jahr erhöht.

Deutlich geringer als in Europa sind die Preise in den vergangenen 200 Jahren in Nordamerika und Ozeanien gestiegen. In den USA lag die maximale Preissteigerung bei 24,0 Prozent im amerikanischen Bürgerkrieg 1964. Allerdings gilt das streng genommen nicht für die südöstlichen Staaten. In den Konförderierten Staaten von Amerika erreichte man während des Bürgerkriegs dreistellige Inflationsraten.

Noch besser kamen die Kanadier weg. Sie hatten nie eine höhere Inflation als 23,8 Prozent, die Neuseeländer sogar maximal 17,2 Prozent. Allerdings liegen für beide Länder auch erst Daten ab 1868 beziehungsweise 1878 vor. Da war die Höchstinflation in den USA schon vorbei.

Bis zur Einführung des kanadischen Pfund 1841 (schon 1858 durch den heute noch gültigen kanadischen Dollar ersetzt) beziehungsweise das neuseeländische Pfund 1840 (1967 durch den Neuseeland-Dollar ersetzt) wurde in beiden Ländern zudem viel mit dem britischen Pfund bezahlt, das wie bereits erwähnt im Jahr 1800 deutlich an Wert verlor.

Die Neuseeländer hatten zudem ihre bisher höchste Inflation von 17,2 Prozent erst vor kurzem, nämlich im Jahr 1980. Auf die Inflationsraten aus der Vergangenheit sollte man sich also nicht verlassen.