Warum ich diese sonderbare Überschrift gewählt habe, ergibt sich im heutigen Teil. Denn diesmal wollen wir uns die Migrantenanteile in den vom Statistischen Bundesamt ausgewählten Großstädten ansehen (Fortsetzung von Teil 1).
Auch hier liegt Berlin nicht ganz vorne. Leider fehlen die ostdeutschen Metropolen Leipzig und Dresden auch unter den ausgewählten Großstädten. Neben den größten westdeutschen Städten findet sich dort dafür Augsburg. Möglicherweise, weil der Migrantenanteil dort relativ hoch ist.
In der Grafik fällt auf, dass die Reihenfolge nach Migrantenanteil etwas anders ist. Beispielsweise fällt München nicht nur hinter Stuttgart zurück, sondern auch hinter die innerbayerischen Konkurrenten Augsburg und Nürnberg, die zwar einen geringeren Ausländer-, aber einen höheren Migrantenanteil haben. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Außer an den Aussiedlern kann das auch daran liegen, dass in den beiden Industriestädten viele klassische „Gastarbeiter“ leben, in der Verwaltungsstadt München dagegen viele Manager und Spezialisten, die sich nur für ein paar Monate oder Jahre dort aufhalten. Aber das bleibt eine Vermutung.
Weil es in Berlin viele Leser gibt, die ich nicht verlieren will, habe ich mir überlegt, wie ich sie trösten kann. Die Übersicht berichtet nämlich abgesehen von Augsburg nur die zehn größten Städte in den acht westdeutschen Flächenländern. Berlin, Hamburg und Bremen habe ich der Länderübersicht entnommen, weshalb sich leider Bremen und Bremerhaven nicht trennen lassen.
Nun leben aber in Größstädten mehr Migranten. Der Unterschied ist zwar nicht so groß wie bei den Ausländern, doch immer noch gewaltig. In Städten über 500.000 Einwohnern beträgt der Migrantenanteil 27,8 Prozent, in Gemeinden mit weniger als 2.000 dagegen nur 5,5 Prozent. Das Bild bleibt sogar erhalten, wenn man das Umland mit berücksichtigt. In Agglomerationsräumen liegt der Migrantenanteil mit 22,8 Prozent deutlich höher als in ländlichen Räumen mit 10,9 Prozent.
Berlin mag also im Vergleich der großen Großstädte relativ weit hinten liegen, im Vergleich mit der Region Fulda-Schwalm-Eder-Hersfeld-Rotenburg-Werra-Meißner in Hessen (13,0 Prozent) oder der Region Nahe in Rheinland-Pfalz (13,6 Prozent) steht die Stadt gut da. Und zu guter letzt kann man die Internationalität einer Stadt auch nicht allein am Migrantenanteil messen.