Einer der meistgelesenen Beiträge in diesem Blog ist der zu Multikulti in Berlin. Oder besser gesagt zum Mangel an Multikulti in einigen Stadtteilen. Wer den Beitrag nicht gelesen hat: Es geht darum, dass im Stadtdurchschnitt der Ausländeranteil in Berlin eher niedrig liegt. Das liegt daran, dass dem durchaus konkurrenzfähigen Anteil in Mitte, Neukölln oder Kreuzberg eine ziemlich niedrige Zahl von Ausländern vor allem in den Ostberliner Randgebieten gegenüber steht. Den ganzen Beitrag gibt es hier.
Nun wurde die Frage nach dem Migrantenanteil aufgeworfen. Denn viele „Ausländer“ sind keine Ausländer. Beispielsweise, weil sie als Russlanddeutsche einen deutschen Pass haben oder sich einbürgern liesen. In einigen Städten sind nicht einmal die Hälfte der Migranten Ausländer, beispielsweise in Augsburg (45,6 Prozent), in Essen (48,0 Prozent) oder in der Region Ingolstadt (33,7 Prozent). Der Migrantenanteil umfasst alle Ausländer und zusätzlich alle Deutschen, die nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugewandert sind, alle eingebürgerten Deutschen und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit
mit mindestens einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil.
Leider sind Daten zum Migrationshintergrund schwer zu bekommen. Das Statistische Bundesamt erhebt sie zwar im Rahmen des Mikrozensus, weil der aber eine Umfrage ist, liegen die Angaben nicht für jeden Kreis, sondern nur für Regionen und ausgewählte Großstädte vor. Diese Regionen sind zudem sehr unterschiedlich zugeschnitten. Beispielsweise gibt es in Hessen oft jeweils eine Region für die kreisfreien Städte und eine für die umliegenden Landkreise. In anderen Ländern wurden dagegen Regionen aus Kernstädten plus Umland gebildet. Ostdeutschland hat man gleich ganz außen vor gelassen. Besser gesagt, zu einer einzigen Region (ohne Berlin) zusammengefasst. Kein Wunder, denn der Migrantenanteil liegt dort bei nur 4,7 Prozent.
Im zweiten Teil wird es um die Daten für ausgewählte Großstädte gehen. Er wird am kommenden Dienstag erscheinen.
[…] am Ende der Skala. Ganz vorne dafür mit Potsdam und Dresden zwei ostdeutsche Städte? Es folgt mit Offenbach ebenfalls eine Stadt. Eine Trendwende? Zieht es junge Familien plötzlich in die Stadt? […]
[…] in den vom Statistischen Bundesamt ausgewählten Großstädten ansehen (Fortsetzung von Teil 1). Migranten- (hellgrau) und Ausländeranteil (dunkelgrau) in ausgewählten Großstädten in […]