Dieses Jahr hat es die Zeitungsbranche schwer getroffen. Die Financial Times Deutschland wird Anfang Dezember eingestellt, die Frankfurter Rundschau ist insolvent und die Nürnberger Abendzeitung ist bereits im September das letzte Mal erschienen. Auch das Stadtmagazin Prinz wird es nicht mehr lange geben und die Nachrichtenagentur dapd steht ebenfalls vor dem Ende.
Schon seit langem stagnieren die Einnahmen der Zeitungen aus Werbung. Vor allem von 2008 auf 2009 gab es einen deutlichen Rückgang und – was die Grafik nicht verrät, da sie 2010 endet – noch mal im Jahr 2012. Denn immer mehr Geld fließt in den Online-Bereich und dort nur zu einem kleinen Teil in journalistische Produkte.
Was bedeutet das für die Arbeitsmarktchancen für Journalisten? Die war bekanntlich schon in den vergangenen Jahren nicht sehr rosig. Gefühlt ein vierte der Abiturienten und ein Drittel der Abiturientinnen möchte im Beruf „was mit Medien“ machen. „Was mit Statistik“ dürfte dagegen eher selten genannt werden. Und auch die Zeitungen sind ja schon länger in der Krise.
In der Beschäftigtenstatistik hat sich das bisher noch nicht bemerkbar gemacht. Die Zahl der Beschäftigten im Bereich „Publizisten“ ist von 1999 bis 2011 sogar um 25 Prozent gestiegen. Das ist zwar weniger, als die 40 Prozent bei den Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlern, zu denen auch die Statistiker gehören, aber immer noch beachtlich. Auch die Zahl der Freiberufler ist – wie berichtet – weiter angestiegen. Auch die Arbeitslosigkeit ist bisher eher gesunken.
Allerdings sagen diese Zahlen wenig über die Zukunft aus. Weil die Statistik auf Meldungen der Arbeitgeber beruhen und sich die oft viel Zeit lassen, liegen aussagekräftige Ergebnisse zur aktuellen Situation erst im Juni nächsten Jahres vor. Und auch dann ist das volle Ausmaß wohl noch nicht sichtbar. Denn nicht nur Entlassungen, auch fehlende Neueinstellungen treiben die Arbeitslosigkeit nach oben. Allerdings entstehen gleichzeitig auch neue Jobs für Journalisten. Ein Prognose wage ich deshalb nicht. Außer, dass man mit „was mit Computern“ vermutlich aktuell besser fährt.
[…] oder die ALLGEMEINE BÄCKERZEITUNG. Viele Beiträge stammen auch gar nicht aus der Feder von Journalisten, sondern von Fachleuten der jeweiligen Richtung. In Medizinzeitschriften veröffentlichen […]
[…] eine wie das andere kann man diskutieren, ich habe das ja auch schon mehrfach getan (zum Beispiel hier). Auch das Statistikportal Statista, für das ich ebenfalls geschrieben habe (zum Beispiel über […]
Ich weiß nicht, ob man die Insolvenzen von Zeitungen unbedingt als Maßstab für die Jobchancen als Journalist sehen kann. Das digitale Zeitalter hat eben auch den Journalismus erfasst und es erfolgt ein starker Wandel, der auch die Druckbranche und die Zulieferer betrifft, wie man an der baldigen Schließung der Prinovis AG oder der Insolvenz von Manroland sehen kann. Die Zeitungen müssen sich halt verstärkt auf das online-Geschäft konzentrieren und neue Wege der Finanzierung finden. Bild versucht dies ja derzeit über den Bezahldienst Bild plus. Die Zahlen der beschäftigten Journalisten machen jedenfalls Hoffnung, dass weiterhin Interesse an journalistischen Inhalten besteht, aber sich die Form der Nutzung dieser eben ändert.