63 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass lässige Kleidung zu mehr Produktivität führt. Behauptet zumindest der Hamburger Marktforscher Ipsos. Nur in Polen ist ein noch höherer Prozentsatz – nämlich 64 Prozent der Befragten dieser Meinung. Ich muss ja ganz ehrlich sagen, dass Angestellte im Norwegerpulli und Hausschlappen, wie sie einem manchmal auf den Fluren von Unternehmen und Behörden entgegengeschlappt kommen, auf mich nicht sehr dynamisch wirken. Aber die Mehrheit sieht es anders, zumindest in Deutschland. Weltweit sind nämlich nur 45 Prozent dieser Meinung, in Frankreich sogar nur 30 Prozent. Das ist der niedrigste Wert in Europa, noch weniger Menschen stimmen dieser Aussage in Brasilien (29 Prozent) und Mexiko (28 Prozent) zu.

Auch die Australier halten nicht viel von dieser These. Sie tragen auch besonders selten Freizeitkleidung im Büro. Das tun Down Under nur 22 Prozent der Befragten, in Deutschland sind es 52 Prozent. Einen höheren Prozensatz erreichen nur Polen und Russen mit 57 und 58 Prozent. Umgekehrt werden Uniformen (18 Prozent gegenüber 26 Prozent im Durchschnitt aller Nationen) und formelle Geschäftskleidung (31 Prozent gegenüber 34 Prozent) in Deutschland unterdurchschnittlich oft getragen.

Aber vielleicht versteht man in Australien unter Freizeitkleidung auch etwas anders als in Deutschland. Immerhin sind dort 44 Prozent der Meinung, dass nichts gegen Shorts in der Arbeit spricht, da stimmen selbst im legeren Deutschland nur 28 Prozent der Befragten zu. Probleme haben die Deutschen auch mit Badehosen und Bikins auf Betriebsfesten. Nur 21 Prozent finden das in Ordnung, in Ungarn sind es 87 Prozent.

Einig sind sich zumindest fast alle Nationen, dass man es in Freizeitkleidung nur selten bis ins obere Management schafft.