Eigentlich soll jetzt Schluss sein mit Fußball. Aber der Einzug der deutschen Nationalmannschaft ins Halbfinale wirft natürlich ein paar Fragen auf. Zum Beispiel die, wie oft die Mannschaft der Bundesrepublik bei einer WM so weit gekommen ist.
Die Antwort ist: In zehn der 14 Turniere mit bundesdeutscher Beteiligung, sprich in 71 Prozent. Die aktuelle WM ist da noch nicht mitgerechnet, sondern nur die von 1954 bis 2006. 1950 durfte Deutschland nicht teilnehmen.
Immer kam die bundesdeutsche Nationalmannschaft mindestens unter die letzten acht. Dreimal war jedoch im Viertelfinale Schluss (1962, 1994 und 1998) und einmal nach der Zwischenrunde, was dem gleichkommt (zusammen 29 Prozent – immer gerechnet auf alle 14 Spiele). Von 1974 bis 1982 gab es nämlich statt Viertel- und Halbfinale eine zweite Gruppenrunde, diesmal aber nur mit zwei statt vier Gruppen mit je vier Mannschaften. Die beiden Zweitplatzierten der Zwischenrunde spielten um Platz drei und vier, die beiden Gruppenersten um den Titel. Nicht zuletzt wegen einer 2:3-Niederlage gegen Österreich (http://www.clipfish.de/video/1367951/wm-cordoba-stermann-grissemann/) flog der amtierende Weltmeister Deutschland 1978 in dieser Zwischenrunde raus.
Zweimal wurden die bundesdeutschen Kicker Dritter (1970 und 2006, 14 Prozent) und einmal Vierter (1958, sieben Prozent). Sieben Mal schafften sie es ins Finale (50 Prozent). Im Finale stehen drei Siegen (21 Prozent) leider vier Niederlagen (29 Prozent) gegenüber.
Allerdings haben wir hier ein kleines Problem mit der Vergleichbarkeit in unserer Zeitreihe. Erst seit 1986 gibt es nämlich das heutige System mit Gruppenrunde und anschließendem Achtelfinale. Von 1954 bis 1970 schloss sich an die Gruppenspiele direkt das Viertelfinale an, von 1974 bis 1982 die oben erwähnte Zwischenrunde. Wenn wir also feststellen, dass die Mannschaft der Bundesrepublik immer unter den letzten acht war, heißt das bis 1982 zunächst mal nur, dass sie nicht in der Vorrunde rausgeflogen sind.
Und dann gab es da ja auch noch andere deutsche Mannschaften. 1934 wurde die Mannschaft des Deutschen Reichs Dritter. Dafür scheiterte 1938 eine deutsch-österreichische Mannschaft schon im Achtelfinale, das damals das erste Spiel war. Die gesamte Weltmeisterschaft wurde im K.O.-System ausgetragen. Das schlechteste Abschneiden einer deutschen Mannschaft, wenn man mal von der Nichtqualifikation absieht. Ein Schicksal, dass die DDR-Fußballer regelmäßig ereilte. Bei der einzigen WM-Teilnahme 1974 schaffte es die ostdeutsche Mannschaft dafür immerhin bis in die Zwischenrunde, schlug in der Vorrunde die BRD (0:1) und wurde Gruppenerster.
[…] Finale verlieren sollte. Mehr zum Thema Fußball gibt es übrigens im Archiv, beispielsweise zum WM-Erfolg Deutschlands, zum Verhältnis zum potentiellen Endspielgegner Argentinien, zu den Rekorden und zur Frage, wie […]