Zunächst einmal ein paar Worte zum Vatersein: Macht Spaß. Toll ist auch, dass man als Vollzeit-Papa bis zu ein Jahr lang 2/3 seines letzten Netto-Gehalts vom Staat gezahlt bekommt. Nun könnte man kritisch fragen, ob das Geld nicht in Förderprogrammen für Kinder aus bildungsfernen Schichten besser angelegt wäre. Tun wir aber nicht. Stattdessen beschäftigten wir uns lieber mit der Elterngeld-Statistik.

Danach bezogen bundesweit 20,8 Prozent aller Väter eines im Jahr 2008 geborenen Kindes Elterngeld. Dabei gab es große regionale Unterschiede. In Bayern waren es 27,0 Prozent, im Saarland dagegen nur rund 12,0 Prozent. Nicht-Bayern mag es überraschen, dass im CSU-Staat Bayern mehr Väter Elterngeld beziehen als im roten Saarland.

Allerdings bezieht in Bayern auch ein höherer Prozentsatz nur zwei Monate lang Elterngeld. 75,9 Prozent bleiben zwei Monate daheim, das ist zusammen mit Thüringen der höchste Wert. Im Saarland sind es dagegen nur 61,9 Prozent, weniger sind es nur in Berlin (60,9 Prozent) und Bremen (57,8 Prozent). Insgesamt fällt es auf, dass in Ländern mit hoher Väterbeteiligung der Anteil der Väter, die nur zwei Monate Elterngeld in Anspruch nehmen ebenfalls hoch ist.

Aus dem Rahmen fällt wieder mal Berlin. Hier ist die Väterbeteiligung hoch und der Anteil der Väter, die nicht genau zwei Monate Elterngeld beziehen ebenfalls. 10,5 Prozent der Väter bekommen Elterngeld, wählen aber eine andere Dauer als zwölf Monate, deutlich mehr als in Hamburg, das mit 7,6 Prozent den zweithöchsten Wert hat. Auch beim Anteil der Väter, die zwölf Monate Elterngeld beziehen ist Berlin mit 2,8 Prozent spitze.

Insgesamt sind die Städte allerdings keineswegs Trendsetter, in Bayern nehmen in den Landkreisen tendenziell mehr Väter Elternzeit in Anspruch als in den Städten. Von den fünf mittelfränkischen kreisfreien Städten gehören vier zu den fünf Kreisen mit der niedrigsten Elterngeldquote, drei liegen ganz am Ende des Rankings (Fürth 20,9 Prozent, Nürnberg 22,1 Prozent, Schwabach 26,0 Prozent).

Nur die Universitätsstadt Erlangen passt nicht in dieses Schema. Sie hat mit 28,7 Prozent die höchste Väterquote in Mittelfranken. Auch sonst haben große Universitätsstädte wie Jena (höchste Quote in Deutschland mit 42,7 Prozent), Heidelberg (28,1 Prozent) und Würzburg (27,2 Prozent) meist relativ hohe Quoten.

Warum in einigen Ländern mehr und in anderen Ländern weniger Väter Elternzeit nehmen, scheint verschiedenen Ursachen zu haben. Spannend das herauszufinden wäre es allemal.