Der typische Single, wie wir ihn aus Kino, Funk und Fernsehen kennen, lebt in der Stadt, ist Unternehmensberater, Programmierer, Weber oder Journalist und verbringt seine Tage außer in der Arbeit meistens im Kaffeehaus oder der Bar.
Tatsächlich fällt auf, dass auch vor allem in Großstädten in mehr als 44 Prozent der Haushalte nur eine Person lebt. Kaum gibt es diesen Haushaltstypus dagegen in Niederbayern und an der Grenze zu den Niederlanden. Eine Ursache dafür dürften die Universitäten in den Städten sein. Allerdings haben auch Städte wie Nürnberg, die keine nennenswerte Universität beheimaten, einen hohen Anteil von Singlehaushalten. Ein weiterer Grund dürfte im regionalen Wohnungsmarkt liegen. In Großstädten gibt es viele Mietshäuser, in denen früher Familien lebten und die heute ideal für Ein- oder Zwei-Personen-Haushalte sind. Auf dem Land dagegen gibt es sie weniger. Viele jüngere Singles bleiben also bei Mama wohnen. Allerdings scheinen die Landbewohner tatsächlich öfter eine Familie zu gründen, denn besonders viele Haushalte mit Kindern gibt es im Landkreis Landshut (43,8 Prozent), gefolgt von den ebenfalls bayerischen Landkreisen Kelheim (43,8 Prozent) und Straubing-Bogen (43,5 Prozent), wobei der Landkreis Kelheim jedoch teilweise noch zum Speckgürtel der Großstadt Regensburg zu zählen ist. Auch das ist nämlich ein Grund für die hohe Zahl der Single-Haushalte in der Stadt. Städter bleiben keineswegs so häufig kinderlos, wie es manche Zahl nahelegt. Sie ziehen dann nur ins Umland.
Ein großer Teil der Singles sind übrigens keineswegs junge Menschen. Oft sind es Witwen, seltener auch Witwer. Aktuell sind bundesweit übrigens 40 Prozent der Haushalte Single-Haushalte. In 31 Prozent wohnen mehrere Erwachsene, jedoch keine Kinder. Nur in 29 Prozent der Haushalte leben Kinder.
Jetzt wäre natürlich noch interessant: Wieviele Paare haben zwei Wohnungen und zählen daher als zwei Single-Haushalte? Kann man das auch noch statistisch nachvollziehen?