Auch Deutschland hat Schulden. Und damit letztendlich auch jeder Einwohner. Mit rund 25.000 Euro stand jeder Deutsche am Ende des Jahres 2010 indirekt in der Kreide. Überwiegend bei sich selbst, denn der größte Teil der Staatsschulden wird von Inländern gehalten. Entweder direkt über Bundesschatzbriefe, Kommunal- oder Bundesobligationen oder indirekt über Guthaben bei Banken und Versicherungen.

Entwicklung der Staatsschulden in Deutschland. Quelle: Bundesministerium der Finanzen

Der größte Batzen entfällt mit 16.048 Euro auf den Bund. Dessen Schulden haben auch ordentlich zugelegt. Um 25 Prozent, nicht zuletzt wegen der Übertragung von Risikopapieren der Hypo Real Estate in den Finanzmarktstabilisierungsfonds. Gerade mal sieben Euro pro Einwohner haben dagegen die Sozialversicherungen Schulden.

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Ländern, denn die sind deutlich unterschiedlich verschuldet. So haben das Bundesland Bremen und die Städte Bremen und Bremerhaven mit ihren rund 660.000 Einwohnern mit rund 18 Milliarden Euro mehr Schulden als die 4,1 Millionen Sachsen. Der Freistaat und die dortigen Kreise und Gemeinden haben zusammen nämlich nur zehn Milliarden Euro Schulden.

Schulden am Jahresende 2010 je Einwohner nach Bundesländern. Quelle: Statistisches Bundesamt

Unterm Strich hat somit jeder Bremer einschließlich seines Anteils an den Verbindlichkeiten von Bund und Sozialversicherungen durchschnittlich rund 43.000 Euro Schulden. In Sachsen sind es nur 18.000 Euro, das ist der niedrigste Wert noch vor Bayern mit 19.000 Euro.

Sachsen konnte zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern (-0,9 Prozent) seine Verbindlichkeiten sogar reduzieren, nämlich um 4,9 Prozent. Genauso stark sanken die Schulden der Sozialversicherung, ansonsten ging es überall nach oben. Besonders stark in Nordrhein-Westfalen. Die Einwohner dort haben mit 219 Milliarden Euro rund ein Drittel mehr Verbindlichkeiten als noch ein Jahr zuvor. Schuld ist die WestLB. Zusammen mit dem Schuldenanstieg beim Bund hat jeder Nordrhein-Westfale jetzt siebentausend Euro Schulden mehr, nämlich 28.000 statt 21.000.

Allerdings gibt es auch innerhalb der Länder große Unterschiede. Während beispielsweise die Vororte von Großstädten (der sogenannten „Speckgürtel„) oft keine Schulden haben, sind vor allem Großstädte mitunter stark verschuldet. Aber das würde jetzt zu weit führen.

One thought on “Schulden – nicht nur in Griechenland”
  1. Giorgos Papandreou sagte, sein Land stehe zu seinen Zusagen. Er könne garantieren, dass Griechenland „all seinen Verpflichtungen“ nachkommen werde, sagte Papandreou heute in Berlin. Na klar, wers glaubt wird seelig. Ich verstehe überhaupt nicht, wie man einem Land, welches sich in den Euro gemogelt hat, überhaupt glauben kann. Die Zeche zahlen wieder wir.

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