Wir bleiben beim Thema Geographie. Diesmal soll es um die größten Städte Deutschlands gehen. Allerdings nicht gemessen an den Einwohnern, sondern an der Arbeitsplätzen. Genauer gesagt an der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die dort arbeiten.Auskunft darüber gibt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Dort gibt es Beschäftigte nach Wohn- und nach Arbeitsort. Uns interessiert hier der Arbeitsort. Damit bleiben zwar Beamte und Selbständige außen vor, die dürften das Ergebnis aber nur gering verändern.
Wenig überraschend haben Berlin, Hamburg und München die meisten Beschäftigten. Viertgrößte Stadt ist bei dieser Betrachtung allerdings nicht Köln, sondern Frankfurt am Main. In der Grafik habe ich die 15 größten deutschen Städte und Mannheim nach der Einwohnerzahl sortiert. Mannheim habe ich gewählt, weil es nach Beschäftigten unter den Top 15 wäre. Die Balken geben die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an. In die Liste der zehn größten deutschen Städte würden dann Hannover und Nürnberg statt Dortmund und Essen einziehen.
Wollten die übrigen Städte bei gegebener Zahl von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die gleiche Arbeitsplatzdichte wie Frankfurt erreichen, dürfte Berlin nur noch 1,6 Millionen Einwohner haben, Hamburg 1,1 und München nicht einmal eine Million.
Die meisten Arbeitsplätze (ich spreche hier einfach mal etwas vereinfachend von Arbeitsplätzen für die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort) je 100 Einwohner hat übrigens die fränkische Mittelstadt Schweinfurt (95) vor Wolfsburg (84) und Erlangen (79).
Das heißt allerdings nicht, dass eine hohe Arbeitsplatzdichte auch immer ein Zeichen für eine erfolgreiche Stadt ist. Man kann die Zahlen nämlich auch anders herum interpretieren: nur wenige Frankfurter Arbeitskräfte wollen oder können in Frankfurt wohnen. Werden Orte aus dem Speckgürtel eingemeindet, sinkt das Verhältnis von Arbeitsplätzen zu Einwohnern ebenfalls. Das macht die Arbeitsplatzdichte nicht uninteressant, aber wie so oft in der Statistik muss sie mit Bedacht interepretiert werden.