Terror ist kein besonders erfreuliches Thema. Aber der Datensatz der Global Terrorism Database ist so umfangreich, dass er einfach eine ganze Serie nötig macht. Wir haben bereits gesehen, dass die Zahl der Terrortoten gerade in der jüngsten Vergangenheit deutlich zugenommen hat. Auch Westeuropa bleibt davon nicht verschont. Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang drei erstaunliche Erkenntnisse. In Deutschland haben rechte Terrorgruppen seit 1970 vermutlich mehr Menschen getötet als linke wie die RAF. Und in Westeuropa nahm die Zahl der Terrortoten zuletzt zwar zu, liegt aber unter dem Niveau der 1980er Jahre. Wenngleich das vor allem an einem Land liegt. Ebenso überraschend: Deutschlands Terrorhauptstadt heißt München.

War früher alles schlechter?

Die These vom rückläufigen Terror in Westeuropa konnte man bereits auf Spiegel Online in der Reihe „Früher war alles schlechter“ lesen. Tatsächlich entfallen 2015 nur 2,5 Prozent der Todesfälle auf Europa, davon gerade mal 0,5 auf Westeuropa. 2,1 Prozentpunkte davon (kein Rechenfehler, Rundungsdifferenz) entfallen auf Osteuropa, vor allem auf die Ukraine (2,0 Prozent der Terrortoten des Jahres 2015).

In absoluten Zahlen starben in Westeuropa in den fünf Jahren von 2011 bis 2015 nach Daten der University of Maryland genau 277 Menschen durch Terror, also 55 pro Jahr. In der ersten Hälfte der 1970er (1970 bis 1974)  waren es pro Jahr im Schnitt 260 gewesen, in der zweiten 270. Teil man die Daten in 5-Jahres-Blöcke auf, dann lag dieser Wert von 1970 bis 1995 immer bei mindestens 128.

Methodischer Hinweis:

Durch das Fehlen des Jahres 1993 umfasst ein Block die Jahren 1990 bis 1995. Das ist ganz praktisch, weil ich so genau neun Blöcke erhalten. Das mag mancher für unsauber halten, ich sehe darin aber kein Problem, da es in kein festes, wiederkehrendes Muster gibt, wie das beispielsweise bei unterjährigen Wirtschaftsdaten mit saisonalen Schwankungen ist. Ich habe natürlich auch die Alternative betrachtet, die Daten ab 1971 in 5-Jahres-Blöcke eingeteilt und die erste Hälfte der 1990er Jahre wegen des fehlenden Wertes für 1993 entfernt, das Muster ändert sich dadurch aber nicht.

Hier kommt leider das „aber“

Spiegel Online hat also ein bisschen Recht, allerdings gibt es ein paar Einschränkungen. Die erste bezieht sich auf die Entwicklung. Trotz der verheerenden Morde in London und Madrid in den Jahren 2004 und 2005 war Westeuropa von 1995 bis 2014 vergleichsweise friedlich. Der 5-Jahres-Schnitt für 2011 bis 2015, also die fünf jüngsten Jahre in der Statistik, liegt immer noch unter den Werten für 1990 bis 1995, es gab also weniger Tote als in diesem Zeitraum. Gleichzeitig aber lag sie höher als in den fünf Jahren zuvor.

Hinzu kommt, dass der hohe Wert für die fünf Jahre bis 2015 ausschließlich auf das Jahr 2015 zurückzuführen ist, als 175 Menschen durch Terror starben. Das ist der zweithöchste Wert (nach 2004 mit dem Anschlag in Madrid) seit 1994. Außerdem ist jetzt schon klar, dass auch die Werte für 2016 und 2017 über dem Durchschnitt des Jahrtausends liegen werden, obwohl das Jahr noch gar nicht vorbei ist.

Spiegel Online zählt 2016 zwar nur 53 Terrortote, davon 21 in Deutschland, vergisst dabei aber die Toten des Anschlags in Nizza mit 87 Toten. Außerdem zählt man dort, anders als in der Global Terrorism Database, die Attentäter nicht mit. Und vermutlich ist diese Aufzählung auch noch nicht vollständig. Europa war also in den Jahren von 2011 bis 2015 vergleichsweise friedlich, doch die Zahl der Opfer stieg zuletzt deutlich an.

Noch ein „aber“

Die zweite Einschränkung bezieht sich auf Länder. Denn so wie 2015 Syrien, Afghanistan, der Irak und die Ukraine für mehr als die Hälfte der weltweiten Terroropfer zählten, war das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland bis 1999 in vielen Jahren Schauplatz für mehr als die Hälfte der Terrormorde. Allen voran der letzte Teil des langen Namens, nämlich Nordirland. 1971 und 1972 starben auf den beiden Inseln über 90 Prozent aller westeuropäischen Terrortoten, 1975 und 1976 mehr als 80 Prozent. 1988 kam das Vereinigte Königreich noch einmal über die 80 Prozent Marke, schuld daran war diesmal nicht die IRA, sondern der Bombenanschlag libyscher Terroristen – womöglich auf Befehl des Diktators Gaddafi persönlich. Zumindest übernahm die Regierung Libyens 2003 die Verantwortung für die 270 Toten.

UK
Die Zahl der Toten durch Terrorismus liegt in Europa niedriger als noch in den 1970er und 1980er Jahren. Das liegt vor allem an der geringeren Zahl von Opfern in Nordirland (dunkelgrau) seit dem Karfreitagsabkommen dort. Die Zahl der Opfer der IRA ist sogar noch größer als es der reine Blick auf Nordirland vermuten lässt. Auch die meisten Opfer in Großbritannien (hellgrau) gehen – mit Ausnahme der Jahre 1988 mit dem Jahre des Lockerbie-Anschlags und 2005 mit den islamistischen Morden in London – auf den Nordirland-Konflikt zurück. Selbst in Deutschland wurden britische Soldaten von der IRA getötet, die hier aber nicht extra ausführt wurden. Dunkelblau ist die Zahl der Opfer außerhalb des Vereinigten Königreichs.

Auch in den übrigen Jahren kamen Großbritannien und Nordirland oft über die 50-Prozent Marke. Von rund 6.400 Terrortoten in Westeuropa zwischen 1970 und 2015 starben mehr als 3.300 im Vereinigten Königreich, also 53 Prozent. Von 1970 bis 1999 waren es sogar rund 58 Prozent. Dabei sind keine Anschläge außerhalb der Inseln mitgezählt, beispielsweise Bombenattentate auf die britische Rheinarmee in Deutschland durch irische Nationalisten. Insgesamt starben in Deutschland sechs Menschen durch die Hand der IRA.

In Frankreich in zwei Jahren so viele Tote wie in 45 davor

Ohne Großbritannien sieht die Entwicklung in Westeuropa schon nicht mehr ganz so gut aus. Besser geworden ist es ebenfalls in Spanien, wo die ETA wütete. Auch in Italien ist man heute deutlich sicherer als in den 1970ern und 1980ern. 410 Menschen starben dort von 1970 bis 2015 durch Terrorismus, davon fast die Hälfte (201 Menschen) bei acht Attentaten. Alle ereigneten sich zwischen 1972 und 1985. In diesem Zeitraum starben in Italien 379 Personen durch Terrorismus, deutlich mehr als in Deutschland (80) oder Frankreich (150) in diesem Zeitraum.

Terroropfer Frankreich Statistik
Während im Vereinigten Königreich die Zahl der Terroropfer dank weniger Toter in Nordirland gesunken ist, ist die Situation in Frankreich fast umgekehrt. Die 1970er waren hier vergleichsweise friedlich, trotz der Morde vor allem korsischer Separatisten. Die zahlreichen Morde von Islamisten in den vergangenen Jahren änderten die Situation allerdings. 2016 ist im Datensatz noch nicht enthalten wird, aber auf jeden Fall das Jahr mit den mit Abstand zweitmeisten Toten durch Terrorismus.

 

Ganz anders als in Großbritannien, Spanien oder Italien sieht es in Frankreich aus. Dort starben durch Terrorismus bis 2014 genau 269 Menschen, 2015 dann 161 und 2016 mindestens 87. In den Jahren 2015 und 2016 gab es also fast genauso viele Todesopfer wie in den 45 Jahren zuvor. Ähnliches gilt für Belgien, wo 2016 mindestens 35 Menschen starben (laut Wikipedia, möglicherweise unvollständig) gegenüber 41 in den 46 Jahren zuvor. Allerdings waren für die hohe Zahl nur zwei Attentate verantwortlich, die zusammen ausgeführt wurden.

Terror in Deutschland

Und Deutschland? Hier gab es von 1970 bis 2015 laut Datenbank genau 159 Terroropfer. Wobei man die Zahlen nicht zu genau nehmen sollten. Bei einigen Ereignissen ist es fraglich, ob sie überhaupt ein Terroranschlag waren, beispielsweise die versuchte Entführung einer Air Canada Maschine in Frankfurt 1972 oder eines Reisebusses 1995. In beiden Fällen wurde der Entführer erschossen, seine Motive sind bis heute unklar. 2015 werden fünf Tote durch Terrorismus gezählt, doch eine schnelle Recherche zeigt, dass fünf bei zwei Bränden in Flüchtlingsheimen gestorbene Menschen keine Opfer von Terrorismus waren, sondern von technischen Defekten. Leider zeigt sich hier erneut, was ich bereits im ersten Teil geschrieben habe: Die Datenqualität ist ziemlich schlecht. Im Ausland dürfte sie noch schlechter sein, gerade in Staaten ohne freie Presse.

Hinzu kommt, dass die Zahl der Opfer erfreulicherweise relativ gering ist. Das bedeutet aber, dass einzelne Ereignisse die Entwicklung sehr stark beeinflussten. Wie die Grafik zeigt waren die Jahre 1972, 1980 und 1992 in Deutschland besonders blutig. 2016 wird, egal ob man den Amoklauf von München als Terroranschlag bewerten wird oder nicht, auf jeden Fall ebenfalls zu den besonders schlechten Jahren gehören.

1972 waren es die 17 Toten des Überfalls auf die israelische Mannschaft, auch wenn die Datenbank nur 16 zählt (es waren aber 11 Sportler + 5 Terroristen + 1 Polizist = 17). 1980 starben 13 Menschen bei einem Bombenanschlag auf das Oktoberfest in München und 2016 eben 12 auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin und – je nach Betrachtung – neun in München (ja, schon wieder München).

Terror in Deutschland Statistik
Wegen der geringen Fallzahl sind die Ausschläge stark von einzelnen Ereignissen abhängig. Eine Ausnahme ist das Jahr 1992 mit zahlreichen Anschlägen mit Todesopfern. Für 2016 stammen die Daten nicht aus der Datenbank, sondern sind lediglich die Summe der Opfer von Berlin (blau) und München (rot), wobei die Bewertung von letzterem als Terroranschlag umstritten ist.

 

Einzige Ausnahme unter den vier Jahren ist das Jahr 1992. Hier waren es viele kleine Anschläge, wie etwa auf eine Flüchtlingsunterkunft in Lampertheim oder die Brandanschläge von Mölln (jeweils 3 Tote laut Datenbank). Vermutlich aus Rache dafür wurde wiederum ein rechtsradikaler Politiker ermordet. Hinzu kamen Opfer ausländischer Konflikte, etwa ein toter Exiliraner und vier laut Datenbank von Iranern ermordete Kurden.

Trotz dieser Anfälligkeit für einzelne Ereignisse zeigt sich, dass die Zeiten von 1996 bis 2015 vergleichsweise friedlich waren. In vielen Jahren führt die Datenbank keinen einzigen Fall auf. War 2016 die Trendwende? Das werden wir leider erst wissen, wenn wir in zehn Jahren erneut zurück blicken.

DDR nahezu terrorfrei

Auffällig ist, dass es in der DDR kaum Terrorismus gab. Schon im vergangenen Beitrag ist ja aufgefallen, dass viele Diktaturen kaum vom Terror betroffen sind. Natürlich kann man jetzt fragen, in wie weit einige Ereignisse aus diesen Ländern wirklich ihren Weg in die Datenbank finden – oder ob die Nachricht von ihnen vielleicht einfach nie ihren Weg zur University of Maryland findet.

DDR Grenze
Diktaturen haben auch ihre Vorteile. Terrorismus gibt es dort kaum, sieht man mal vom Staatsterrorismus wie der Verfolgung von Regimekritikern ab.

 

Gerade die DDR stand aber unter Beobachtung westlicher Medien und Geheimdienste. Wenn es dort also nur ein einziges Todesopfer gibt, das außerdem vermutlich vom libyschen Geheimdienst ermordet wurde, dann liegt das wohl auch daran, dass Diktaturen andere Möglichkeiten der Überwachung und Terrorbekämpfung haben als Demokratien.

Terrorhauptstadt München

Im Zusammenhang mit dem aus dem Ruder gelaufenen G20 Gipfel in Hamburg haben viele Kommentatoren jetzt wieder an den G7 Gipfel in München vor 25 Jahren erinnert. Damals wurden die Demonstranten einfach stundenlang eingekesselt – und Ruhe war. Können die Münchener also besser innere Sicherheit?

Zumindest beim Terror sieht die Sache nicht so gut aus für München. Die Datenbank erlaubt nämlich auch eine Auswertung nach Städten. Die beiden bisher schlimmsten Terroranschläge fanden beide in München statt, nämlich der auf die Olympischen Sommerspiele (16 Tote laut Datenbank, eigentlich 17) und jener aufs Oktoberfest (13 Tote). Hinzu kommen weitere Anschläge, am 9. Juli 1986 gab es laut Datenbank in München gleich zwei Anschläge, denen interessanterweise beiden der Siemens-Manager Karl-Heinz Beckurts und sein Fahrer zum Opfer fielen. Ein weiteres Beispiel für die wirklich grottenschlechte Datenqualität.

Terror in München
Tote durch Terrorismus in Deutschland nach Bundesländern.

 

Zieht man diese Doppelerfassung ab, bleiben aber immer noch 41 Opfer in München, neben den genannten noch weitere acht Opfer palästinensischer Terroristen und zwei des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). In Hamburg dagegen sind es laut Datenbank nur fünf, wobei es sich bei einem Fall um einen Fehler handelt. Bleiben vier, ein Mord des NSU, ein Anschlag auf eine Bar 1986, die Ermordung eines Richters 1976 und ein Anschlag auf Senator Dr. Klug und seine Tochter 1975. Wobei mit letzterem fast nur Ulrich Klug gemeint sein kann, Justizsenator unter Hans-Ulrich Klose. Interessanterweise weiß das Internet nichts über diesen Fall. Noch ein Fehler?

Und Berlin? Bei Berlin denkt man aus der Ferne ein bisschen an Gotham City, nur ohne Batman. Tatsächlich starben in Berlin laut Datenbank 226 Menschen durch Terrorismus. 206 davon allerdings nicht in der Bundeshauptstadt, sondern in der Kleinstadt Berlín in El Salvador. Bleiben 20 für Berlin in Deutschland, weniger als in München. Zählt man das Jahr 2016 mit werden es 32 sein und damit immer noch weniger als in München, selbst wenn man die neun Opfer des Amoklaufs im Olympia Einkaufszentrum nicht mitrechnet.

Wer aber deshalb jetzt von München nach Berlin ziehen will sollte bedenken, dass die meisten Gewaltopfer nicht durch Terrorismus sterben. Am gefährlichsten sind Ehepartner und Verwandte, daher sollte man statt sich auf die Wahl des Wohnortes vor allem auf die der Ehefrau oder des Ehemanns konzentrieren. Und außerdem sind die Daten der Vergangenheit nicht unbedingt ein Indikator für die Zukunft, zumal die hohe Opferzahl in München vor allem auf nur zwei Ereignisse zurückzuführen ist. Immerhin ist Berlin aber billiger.

Linke oder rechte – wer ist böser?

Im Zusammenhang mit den Krawallen in Hamburg wurde vielerorts gefragt, ob man linke Gewalt mit der von Neonazis und Islamisten gleichsetzen dürfe. Ich will mich hier nicht auf philosophische Diskussion einlassen, sondern einen Blick auf die Daten werfen.

Nun ist die Abgrenzung nicht ganz so einfach. Bei einigen Morden, beispielsweise an US-Soldaten, ist unklar, ob Linksextremisten oder der libysche Geheimdienst hinter den Anschlägen stecken. Die Datenbank verzichtet deshalb ganz auf eine Zuordnung und nennt nur den Namen der Organisation. Wobei auch hier Fehler auftauchen. Beispielsweise wird der Mord an dem hessischen Politiker Heinz-Herbert Karry (laut Datenbank Neinz Herberg Karry) einer Bewegung namens „Third Reich Movement“ zugeordnet. Die Täter kamen aber aus dem linken Spektrum, wie man heute weiß. Die spätere Tatwaffe war acht Jahre zuvor in einem Auto des späteren Ministers Joschka Fischer transportiert worden. Als wahrscheinlichste Hypothese gilt die Täterschaft der Revolutionären Zellen. Wie Günter von Drenkmann gehört auch Karry dem Kreis jener an, die zunächst von den Nationalsozialisten verfolgt wurden und diesen entkamen, um dann von Linksextremisten ermordet zu werden.

Da die Datenqualität ohnehin gering ist, sollte man diese Aufteilung also mit sehr großer Vorsicht genießen. Bis heute denkt man beim Stichwort „Terror“ außer an Islamisten vor allem an die RAF. Erstere tauchen in der Statistik noch kaum auf, weil das Phänomen in Deutschland zu jung ist. Vielmehr haben sich die Einwanderer vor allem aus der Türkei bisher eher mustergültig verhalten und treten als Terroristen kaum in Erscheinung – eher schon als Terroropfer. Und wenn doch, dann handelt es sich vor allem um interne Konflikte, vor allem den Kurdenkonflikt.

Anders dagegen die RAF, die tatsächlich für zahlreiche Morde verantwortlich ist. Glaubt man der Datenbank, dann haben Rechtsextremisten aber mehr Menschen ermordet als RAF und Co, nämlich 40 Menschen. Da sind die Islamisten noch gar nicht mitgezählt, die zweifellos auch zur Gruppe der Rechtsextremen zählen, aber wie gesagt bis 2015 nur für einen Toten verantwortlich sind – und das war der Täter selbst, der in Berlin einen Bundespolizisten angriff.

35 Opfer gehen eindeutig auf das Konto von Linksextremen, also etwas weniger. Zwar sind linke Gruppierungen für sehr viele Überfälle verantwortlich, meistens starben dabei aber „nur“ ein oder zwei Menschen. Aufs Konto von Neonazis gehen dagegen mehrere Anschläge mit drei, vier oder mehr Toten.

Weitere 29 Menschen wurden von palästinensischen Terroristen ermordet. Letzte sind auch für die ersten deutschen Terrormorde in der Datenbank verantwortlich, nämlich die Ermordung eines Fluggastes der El Al sowie von sieben Bewohnern eines jüdischen Altenheims. Beides geschah natürlich in München. Die vier Toten der Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut tauchen übrigens in der Statistik nicht bei „Deutschland“ auf, sondern bei Spanien, da die Maschine dort startete. Sie müsste man noch dazu rechnen. Damals starben laut Tabelle vier Menschen, darunter drei Terroristen sowie der Flugkapitän.

Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist aber nicht der einzige ausländische Konflikt, der sich in der deutschen Statistik niederschlägt. Weitere 30 Todesfälle fallen in diese Kategorie, etwa der bereits erwähnte Konflikt zwischen Türken und Kurden, Morde der IRA oder arabischer Terrororganisationen an US-Amerikanern und Arabern.

Bei 14 Todesfällen ist die Täterschaft unbekannt. Deshalb und wegen der geringen Datenqualität sollte man die Daten mit Vorsicht genießen, feststellen kann man aber, dass man beim Stichwort Terror auch in den Jahren von 1970 bis 2000 nicht nur an die RAF, sondern auch an Neonazis denken muss.

Fazit

Die Zahl der Terroropfer ist von 1970 bis 2015 in Deutschland relativ gering. Insgesamt waren die Jahre von 1995 bis 2015 aber relativ friedlich, die vergleichsweise hohe Opferzahl von 2016 ist in der Statistik noch nicht enthalten. Obwohl man Terror in den 1970er, 80er und 90er Jahren vor allem mit der RAF verbindet, geht eine größere Zahl von Morden auf das Konto von Neonazis. Allerdings ist die Datenqualität sehr schlecht,

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