Eine der vielleicht originellsten Statistiken führt das CENAP, das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene. Es erfasst und kategorisiert Sichtungen von vermeintlichen unbekannten Flugobjekten. Am 16. Juli hatte die Seite 2.863 Erscheinungen gezählt. Überwiegend (zu 96,3 Prozent, 2758 Fälle) handelt es sich dabei um Nächtliche Lichterscheinungen. Weitere 2,4 Prozent (69 Fälle) waren Scheiben, die bei Tageslicht gesehen wurden. Sieben Beobachtungen (0,2 Prozent) konnten außerdem auch auf dem Radar gesehen werden.

Diese Aufnahme wurde 1990 in Belgien gemacht. Foto: J.S. Henrardi (cc)

Sehr selten sind dagegen Begegnungen der ersten, zweiten, dritten oder vierten Art. Begegnungen der ersten Art sind Nahbeobachtungen aus maximal 150 Metern, ohne dass Kontakt mit den Außerirdischen aufgenommen wird. Ihrer gab es sechs, das sind 0,2 Prozent aller gemeldeten Begegnungen.

Begegnungen der zweiten Art gab es sogar nur eine, das sind nicht einmal 0,1 Prozent (gerundet 0,0 Prozent). Darunter versteht man eine Nahbegegnung und das Wahrnehmen einer Auswirkung des Besuchs. Die kann sowohl physischer als auch psychischer Art sein, denn bekanntlich können die Marsmenschen auch unsere Gedanken manipulieren.

Begegnungen der dritten Art sind dagegen wieder etwas häufiger. Vermutlich vor allem, weil sie nicht so unspektakulär sind wie Begegnungen der ersten und zweiten Art. 19 Fälle wurden gemeldet, das sind 0,7 Prozent. Dabei werden die Insassen auch außerhalb ihres Raumschiffes gesehen.

Immerhin drei Begegnungen der vierten Art wurden gemeldet (0,1 Prozent). Dabei wurde der Zeuge obendrein auch noch entführt.

Allerdings sind 99,0 Prozent (2760 Fälle) der UFOs eigentlich IFOs. Das hat nichts mit dem bekannten Wirtschaftsforschungsinstitut zu tun, sondern steht für ein identifiziertes Objekt. Weitere 0,4 Prozent (12 Fälle) sind immerhin vermutlich bekannte Objekte. Überwiegend handelt es sich dabei übrigens um Modell-Ballons. 2327 Fälle gehen auf die Beobachtung eines oder mehrere Ballons zurück, teilweise in Wechselwirkung mit Sternen oder Kometen. Die Datenbank ist hier sehr genau und unterteilt die Modell-Ballons deshalb in zahlreiche Unterkategorien wie „Modell-Heißluftballons + Stern Capella“.

Ein UFO? Nein, nur eine Wolke. Quelle: Wikipedia (cc)

Immerhin elf Fälle klassifziert CENAP als near UFO, also möglicherweise ein UFO (0,4 Prozent), fünf (0,2 Prozent) sogar als good UFO, also Objekt, das soviele anomale Merkmale aufweist, dass eine herkömmliche Erklärung vermutlich ausgeschlossen werden kann. Mit Best UFO, einem Objket das ziemlich sicher ein unbekanntes, möglicherweise außerirdisches Flugobjekt ist, wurde allerdings kein einziger Fall bewertet.

Übrigens glauben 43 Prozent an außerirdisches Leben im All. Nur 23 Prozent lehnen diese Vorstellung ab, der Rest meint, das sei unmöglich zu sagen. Eine Umfrage von Reader’s Digest kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Demnach glauben 40 Prozent an Außerirdische. Immerhin 34 Prozent der Deutschen sind fest überzeugt, dass die Behörden mehr über Marsmenschen wissen als sie zugeben und 22 Prozent denken, dass diese Nachrichten an uns senden.

Schon 1561 waren über Nürnberg “ mehrere verschiedenartige Objekte zu sehen: Kugeln, Kreuze, Scheiben, Röhren sowie eine Spitze. Diese hätten miteinander angefangen zu streiten. Das Schauspiel dauerte etwa eine Stunde, dann seien die Objekte vom Himmel herab auf die Erde gefallen, als ob sie brennen und seien mit viel Dampf allmählich vergangen“. Das behautet zumindest ein Flugblatt aus dieser Zeit.

Erstaunlicherweise sind 63 Prozent der Deutschen trotz des in der Vergangenheit zumeist wenig freundlichen Auftretens technologisch weiter entwickelter Kulturen gegenüber den Ureinwohnern in neu entdeckten Gebieten (man denke an die Besiedlung Amerikas) der Meinung, die Außerirdischen seien uns freundlich gesinnt, nur 17 Prozent verneinen das.

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