Religion ist wieder ein Thema. Wobei das auch nicht ganz stimmt, meist geht es im Zusammenhang mit Religion ausschließlich um den Islam. Wer bei ZEIT online das Thema Religion aufruft, erhält fast ausschließlich Beiträge zu diesem Thema. Der Statistiker-Blog hat sich ja vorgenommen über Themen abseits dessen zu berichten, was täglich in der Zeitung steht. Nein, auch das Christentum soll heute nicht das Thema sein, sondern die Atheisten.

Atheisten und Agnostiker

Die Überschrift „Ungläubige weltweit“ ist allerdings nicht ganz richtig. Ich habe sie vor allem gewählt, weil sie so provokativ ist. Denn Atheisten glauben, dass es keinen Gott gibt. Dieser Satz schon macht deutlich, dass auch Atheisten eigentlich glauben. Sie glauben eben, dass es keinen Gott gibt. Und viele vertreten diese These auch mit der gleichen Inbrunst wie Theisten ihre Relgion.

Ziemlich großes Steinkreuz in Mallorca.

Wirklich „ungläubig“ sind eigentlich nur Agnostiker. Die sind der Meinung, dass sich grundsätzlich keine Aussagen über die Existenz oder Nichtexistenz eines oder mehrere Götter treffen lassen.

Nun sind alle vernünftigen Menschen sicher in einem gewissen Maße Agnostiker. Denn jedem sollte klar sein, dass es bisher weder empirische noch logische Argumente für die Existenz oder Nichtexistenz eines Gottes oder gar die ein oder andere Religion gibt. Es ist eben Glaubenssache. So sind auch viele Christen, Muslime, Buddhisten oder Atheisten ein Stück weit Agnostiker.

Oft wird Agnostizismus trotzdem mit Atheismus gleichgesetzt. Ich werde mich aber, soweit die Daten es erlauben, nur auf Atheisten beziehen, nicht auf Agnostiker.

Das Datenproblem

Schwieriger ist es, Daten zu dem Thema zu finden.Letztendlich stütze ich ich vor allem auf eine Studie von WIN-Gallup International, die allerdings schon aus dem Jahr 2012 stammt (Religiosity and Atheism). Sie unterscheidet nach folgenden Kategorien

  1. Religiöse Person,
  2. nicht-religiöse Person (aber kein überzeugter Atheist),
  3. überzeugte Atheisten.

Agnostiker werden hier nicht erfasst, auch grenzt die Bezeichnung „überzeugte Atheisten“ den Kreis ziemlich ein. Bei der Einteilung in religiös/nicht religiös gibt es außerdem ein paar Unklarheiten. Wann ein Mensch sich als religiös bezeichnet, hängt auch von der Referenz ab. Das zeigt das Beispiel der Türken.

Unreligiöse Türken?

Laut der WIN-Gallup-Studie bezeichneten sich im Jahr 2012 gerade einmal 23 Prozent der Türken als religiös. In Deutschland sind es dagegen 51 Prozent, in Italien 73 Prozent und im der Türkei benachbarten Armenien sogar 92 Prozent.

Nun könnte natürlich unsere Wahrnehmung falsch sein. Die Türkei fällt aber auf, weil es dort auch nur wenige Atheisten (2 Prozent – Deutschland 15 Prozent) gibt, stattdessen gibt es in keinem Land so viele nicht religiöse und trotzdem nicht atheistische Menschen (73 Prozent, Deutschland 33 Prozent). Und immerhin hat man dort einen streng religiösen Präsidenten gewählt.

Da liegt der Verdacht nahe, dass angesichts der religiösen Regierung und vieler streng religiöser Nachbarländer (Armenien 92 %, Irak 88 %) viele Türken etwas anders unter „religiös“ verstehen als die meisten Deutschen. Wir haben also eine Einschränkung bei der Vergleichbarkeit. Die Türkei ist außerdem ein Sonderfall, meist beherbergen Länder mit wenigen Atheisten auch einen hohen Anteil an Menschen an Menschen, die sich als religiös bezeichnen. Außerdem wenden wir uns ja vor allem den Atheisten zu, nicht den religiösen Menschen.

Die Situation in Deutschland

In Deutschland wird Religionszugehörigkeit oft mit der Mitgliedschaft in einer der großen christlichen Kirchen gleichgesetzt. Diese Sichtweise führt uns aber nicht weiter. Auch unter Kirchenmitgliedern kann es Atheisten geben, die nur aus Tradition, Bequemlichkeit oder der sozialen Arbeit der Kirchen wegen dort Mitglied bleiben. Außerdem sind nicht alle konfessionslosen Menschen Atheisten. Neben den Agnostikern gibt es auch all jene, deren Kirche keine Körperschaft öffentlichen Rechts ist. Das gilt für die meisten (aber nicht alle) Moscheegemeinden, für andere Religionen, aber auch für christliche Freikirchen.

Statistik Atheismus
In diesem Weinberg in Unterfranken haben gläubige Winzer eine Mariengrotte eingerichtet.

15 Prozent der Deutschen sind überzeugte Atheisten

Nach Daten des Meinungsforschers WIN-Gallup bezeichnen sich in Deutschland 51 Prozent der Menschen als religiös. Dabei wurde nur die Selbstauskunft berücksichtigt, also nicht die Frage, ob man Mitglied einer Kirche ist. Außerdem sind in diesen Daten auch alle anderen Religionen enthalten, von Freikirchen über den Islam bis hin zu germanischen Kulten. 15 Prozent sind überzeugte Atheisten, der Rest (33 Prozent) ist nicht religiös, aber auch nicht überzeugt atheistisch.

Atheisten in Deutschland Statistik
Die Daten des ALLBUS weichen etwas von denen von WIN-Gallup ab. Aussagen über Gott. Quelle: ALLBUS 2002

Allerdings dürfte die Verengung auf „überzeugte Atheisten“ die Zahl der Atheisten insgesamt unterzeichnen. Laut ALLBUS 26 Prozent aller Deutschen nicht an einen Gott oder ein anderes höheres Wesen. 15 Prozent sagen „Ich weiß nicht, was ich glauben soll“. Die unterschiedliche Fragestellung führt hier zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Halten wir also fest, zwischen 15 und 25 Prozent der Deutschen sind Atheisten, wobei die ALLBUS-Daten ja schon etwas älter sind. Zum Agnostizismus lassen sich keine Aussagen treffen.

Atheisten weltweit

Laut WIN-Gallup sind nur 7 Prozent der Weltbevölkerung überzeugte Atheisten. Andere Umfragen grenzen den Atheismus etwas weniger stark ein, die Encyclopedia Britannica spricht von 11,6 Prozent, fasst aber Religionslose und Atheisten zusammen. Zu den Religionslosen gehören ja auch die Agnostiker. So oder so ist der Atheismus aber eine der größten Glaubensrichtungen.

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung sind Christen oder Muslime. Auch Hindus gibt es, nach Daten der Encyclopedia Britannica, häufiger als Atheisten. Das mag zunächst überraschen, da man diese Religionsgemeinschaft ausschließlich mit Indien in Verbindung bringt und viele Inder außerdem Muslime sind. Allerdings hat Indien so viele Einwohner (1,3 Milliarden, rund 17 Prozent der Weltbevölkerung), dass trotzdem rund 13,6 Prozent der Weltbevölkerung Hindus sind.

Atheistische Chinesen

Ähnlich viele Menschen wie in Indien leben in China. Deshalb gibt es nach Daten der Encyclopedia Britannica fast so viele Angehörige chinesischer Volksreligionen wie Buddhisten.

Dass es nicht mehr sind, liegt an der traditionellen Vielfalt der Religionen in China, aber auch an der hohen Zahl an Atheisten. In der Volksrepublik war der Atheismus offizielle Ideologie, so wie auch in der DDR, der UdSSR oder Tschechien. Dass er in China besonders gefruchtet hat könnte damit zusammenhängen, dass das Land schon immer religiös sehr tolerant war. Gleich drei große Lehren gab es mit Daoismus, Buddhismus und Konfuzianismus. Wobei letzterer ohnehin mehr eine Philosophie als eine Religion wie Buddhismus oder Hinduismus ist.

Für eine Reihe von Ländern weißt WIN-Gallup Werte von 0 Prozent für die Kategorie „überzeugte Atheisten“ aus. Dazu zählen die „üblichen Verdächtigen“ wie Afghanistan, der Irak, Malaysia, Aserbeidschan, Tunesien und Ghana, aber auch Vietnam. Vietnam ist in diesem Zusammenhang aber ein Exot, ähnlich wie die Türkei. Denn mit 30 Prozent bezeichnen sich dort auch wenige Menschen als religiös, während alle anderen genannten Länder hier hohe Werte haben. Es gibt in Vietnam also sehr viele nicht-religiöse Menschen, die trotzdem keine überzeugten Atheisten sind.

Atheisten Daten
Länder mit dem höchsten Anteil an Atheisten.

Unklar ist natürlich, wie stark in Ländern wie dem Irak oder Afghanistan aber auch Malaysia die Angst vor Sanktionen dazu führt, dass man sich nicht als Atheist „outet“. Zumal die Interviews in Afghanistan nicht per Telefon oder online durchgeführt wurden, sondern im direkten Gespräch.

Nordasien mit vielen Atheisten

Betrachtet man statt einzelner Länder Regionen, finden sich die mit Abstand meisten Atheisten in Nordasien. Kein Wunder, China mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern umfasst den Großteil dieser Region und auch Japan und Südkorea liegen hier. Nordkorea wurde nicht in die Umfrage einbezogen, da das Land aber nach wie vor stalinistische regiert wird, ist hier der Atheismus sogar Staatsreligion.

Atheismus Daten
Atheisten nach Weltregionen – sortiert nach Atheisten, bei gleich hohem Anteil nach Anteil der nicht religiösen Menschen.

Wenig überraschend ist auch Westeuropa die einzige weitere Region, in der es die Atheisten über die 10-Prozent-Grenze schaffen. Nordamerika liegt, trotz der vielen streng religiösen Menschen in den USA, in Sachen Atheismus mit 6 Prozent sogar noch vor den Osteuropäern (5 Prozent).

Besonders wenige Atheisten gibt es in Ostasien (ohne Nordostasien), allerdings umfasst diese Region nur die Länder Vietnam und Malaysia, die beide 0 Prozent an Atheisten ausweisen. In Indien (hier Südasien genannt, Daten liegen aber nur für den Staat Indien vor, nicht etwa für Bangladesch) und Westasien sind 3 Prozent, in Afrika, Lateinamerika und der arabischen Welt sind es sogar nur 2 Prozent.

Atheismus nach Religionszugehörigkeit

WIN-Gallup untersuchte die Zahl der Atheisten auch nach Religionszugehörigkeit. Das hört sich zunächst paradox an, doch wie wir gesehen haben gibt es auch Mitglieder der christlichen Kirchen, die sich als Atheisten bezeichnen. Nun schränkt WIN-Gallup die Kategorie auf „überzeugte Atheisten“ ein. Die gibt es erwartungsgemäß vor allem bei jenen, die sich keiner Religionsgemeinschaft zuordnen. 45 Prozent sagen hier „Ich bin überzeugter Atheist“, 47 Prozent bezeichnen sich als nicht religiös, aber nicht überzeugt atheistisch. Immerhin nennen sich auch drei Prozent dieser Gruppe religiös, obwohl sie sich keiner Glaubensgemeinschaft zuordnen.

Bei den Menschen, die sich einer Religionsgemeinschaft zuordnen, gibt es erwartungsgemäß nur wenige Atheisten. Einmal, weil deren Anteil an der Bevölkerung über alle untersuchen Regionen ja nur bei 7 Prozent liegt. In jenen Ländern, für die eine genaue Untersuchung nach der sich die Daten nach Religionszugehörigkeit aufschlüsseln lassen sind es immerhin 12 Prozent – gegenüber 61 Prozent religiösen Menschen.

Vor allem sehen sich Atheisten aber meist nicht mehr als Christen oder Buddhisten, sondern eben als keiner Religionsgemeinschaft zugehörig. Tatsächlich nennt sich nur ein Prozent der Christen (egal ob protestantisch, katholisch, orthodox oder sonstiges) atheistisch, bei den Buddhisten sind es sogar Null Prozent.

Aus dem Rahmen fallen neben den Sonstigen aber die Muslime und Hindus. Hier sind immerhin 3 Prozent überzeugte Atheisten. Bei den Muslimen bezeichnen sich mit 74 Prozent auch besonders wenige Menschen als religiös (Buddhisten 97 Prozent, evangelische Christen 83 Prozent). Wie passt zu unserem Bild von Muslimen als besonders religiös?

Darauf gibt es verschiedene Antworten. Die eine ist natürlich, dass eben auch nicht alle Muslime streng ihre Religion befolgen. Entscheidender ist aber ein anderer Punkt. Tatsächlich gibt es in den traditionell protestantischen Regionen wie den Niederlanden besonders viele Atheisten (14 Prozent, einschließlich des traditionell katholischen Südens). Allerdings bezeichnen sich die auch meist nicht mehr als evangelische Christen, auch wenn ihre Eltern das einst waren. Auch das traditionell buddhistische Japan steht mit 31 Prozent Atheisten ganz vorne auf der Liste der atheistischsten Länder. Allerdings sehen sich diese Menschen meist nicht mehr als Buddhisten.

Atheisten
Religion ist oft im kulturellen Leben einer Stadt präsent, wie hier bei einer Fronleichnamsprozession im Juni 2017.

Das gilt offenbar vor allem für buddhistische und evangelische Regionen. Schon eine Reise durch Deutschland zeigt, dass der Katholizismus in der Alltagskultur deutlich präsenter ist als der Protestantismus. Noch stärker gilt es für den Islam oder das Judentum. Regeln wie das Schweinefleischverbot werden teilweise auch von Menschen befolgt, die gar nicht religiös sind. Oder wie es ein türkischstämmiger, nicht besonders religiöser Nachbar mir mal erklärte: „Das ist für mich so wie für euch Rattenfleisch essen“.

Die geringe Zahl von Atheisten und die hohe Zahl von religiösen Menschen unter Protestanten und Buddhisten liegt also weniger am Erfolg dieser Religionen, sondern daran, dass sich nicht religiöse Personen sich auch diesen Religionen nicht mehr zugehörig fühlen, während deutlich mehr nicht-religiöse oder gar atheistische Juden oder Muslime sich trotzdem noch diesen Religionen zuorden.

Die Entwicklung

Als ich in die Schule kam, gab es bei uns vier Klassen. Eine war eine reine „Gastarbeiterklasse“, in der ausschließlich türkische Kinder unterrichtet wurden. Wenn man heute über das Thema Integration streitet muss man sagen, dass zumindest bei uns (Unterfranken im Freistaat Bayern) vor 30 Jahren Integration auch gar kein Ziel war. Der Unterricht dort fand, so weit ich das weiß, teilweise sogar in türkischer Sprache statt.

Aber ich schweife ab. Von den drei „regulären“ Klassen gab es in zweien ausschließlich katholische Schüler, unsere 1c bestand zur Hälfte aus katholischen Schülern und zur anderen aus evangelischen. Und dann gab es da noch ein einzelnes Mädchen, das gar nicht getauft war. Die Eltern kam natürlich auch nicht aus der Region, sondern aus Nordrhein-Westfalen, wo sowieso alles schlimm war.

CSU schwul
Temporas mutantur…
Die Zeiten ändern sich – Schlagzeile der Nürnberg Ausgabe der BILD-Zeitung aus dem Jahr 2016.

Das hat sich komplett geändert, in Deutschland sind viele Kinder längst nicht mehr getauft. Auch werden selbst in Bayern Schulklassen meist nicht mehr nach religiösen Gesichtspunkten zusammengestellt. Bis in die 1960er Jahre hatte es in Bayern übrigens noch getrennte Schulen für katholische und evangelische Kinder gegeben.

Heißt das, dass auch der Atheismus zunimmt? Ja, zumindest in den meisten Ländern. In Deutschland stieg er von 2005 bis 2012 um 5 Prozentpunkte. Damit liegt das Land im oberen Bereich, aber deutlich hinter Japan (8 Prozentpunkte), Tschechien (10 Prozentpunkte) oder gar Frankreich (15 Prozentpunkte). Insgesamt nahm der Anteil der Atheisten weltweit von 4 auf 7 Prozent um 3 Prozentpunkte zu.

Es gibt allerdings auch ein paar Ausnahmen. In einigen Ländern Spanien sank der Anteil um einen Prozentpunkt, das ist bei 1146 Befragten nur ein Rückgang um elf Personen. Eigentlich sogar nur um sechs, da ab 0,5 Prozent aufgerundet wird. Das kann einfach Zufall sein.

Dagegen sank die Zahl der Atheisten in Bosnien-Herzogovina deutlich von 9 auf 4 Prozent, in Malaysia von 4 auf 0 Prozent. In Malaysia stieg gleichzeitig auch der Anteil der religiösen Menschen von 77 auf 81 Prozent. Dagegen sank er in Bosnien um sieben Prozentpunkte von 74 auf 67 Prozent.

Fazit

Die Zahl der überzeugen Atheisten steigt weltweit, allerdings nur leicht. Nach wie vor sind sie aber nur eine kleine Gruppe. In einigen Ländern sinkt ihr Anteil sogar. Allerdings stellt sich an einigen Stellen auch die Frage nach der Datenqualität. Beispielweise sank in Frankreich die Zahl der religiösen Personen von 58 auf nur 31 Prozent, während der Anteil der Atheisten von 14 auf 29 Prozent hoch schnellte. Bedenkt man, dass solche Veränderungen oft über Generationen hinweg stattfinden, ist das sehr viel für einen Zeitraum von nur sieben Jahren. Womöglich gab es hier eine methodische Änderung.

3 thoughts on “Ungläubige weltweit”
  1. @Thomas Schulte:

    Herr Schulte, der von Ihnen formulierte Satz,
    „Ein Angnostiker hält Gottes Existenz für genau so wahrscheinlich wie seine nicht-Existenz“

    steht im Widerspruch zu Ihrer Aussage,
    „Genau so wie ich zwar nicht beweisen kann das kein Teekessel im Orbit um den Jupiter existiert, aber ich bin gut beraten die Wahrscheinlichkeit als so gering einzuschätzen, das die einzig vernünftige Position ist „Es wird dort wohl keinen Teekessel geben“.“

    Hoffe Sie merken selbst, wo hier Ihr Denkfehler liegt.

    LG

  2. Lieber Herr Schulte,
    ihre Definition von Atheismus ist keineswegs universell zutreffend. Wikipedia schreibt dazu:
    Im engeren Sinne bezeichnet [Atheismus] die Überzeugung, dass es Gottheiten nicht gibt.
    Auch der Duden, den ich sogar als noch wesentlicher als Wikipedia sehe, definiert Atheismus in dieser Richtung.

    Auch ihre Definition von Agnostikern ist umstritten. Auch hier sei Wikipedia zitiert:
    Agnostizismus […] ist die philosophische Ansicht, dass Annahmen – insbesondere theologische, die die Existenz oder Nichtexistenz einer höheren Instanz, beispielsweise eines Gottes, betreffen – ungeklärt oder nicht klärbar sind.
    Das bedeutet keinesfalls, dass beide Möglichkeiten für einen Agnostiker gleich wahrscheinlich sind. Es lässt sich erst gar keine Aussage über die Wahrscheinlichkeit treffen.

  3. Moin,

    die Zahle sind wirklich interessant, aber Sie sollten noch ein mal nachschauen was Agnostiker und Atheisten sind.

    Ein Angnostiker hält Gottes Existenz für genau so wahrscheinlich wie seine nicht-Existenz, weil man über die Antwort auf diese Frage nichts weiß. Atheisten „glauben“ nicht das es keinen Gott gibt, Sie sagen „es gibt keine Beweise für Gott, also gehe ich davon aus das es keinen gibt“. Genau so wie ich zwar nicht beweisen kann das kein Teekessel im Orbit um den Jupiter existiert, aber ich bin gut beraten die Wahrscheinlichkeit als so gering einzuschätzen, das die einzig vernünftige Position ist „Es wird dort wohl keinen Teekessel geben“.

    Das von Ihnen verwendete Zerrbild eines Atheisten kennt man so eigentlich nur von religösen Apologisten. Wenn Sie Atheisten schon „glauben“ attestieren, seinen Sie wenigstens so nett Ihre Leser darauf hinzuweisen das Sie in einem Artikel das gleiche Wort mit unterschiedlichen Definitionen verwenden: Auf die „ich glaube das nicht, weil es keine Beweise gibt“ der Atheisten und „Ich glaube obwohl es keine Beweise gibt/trotz Gegenbeweisen“ der Religiösen. In einem Artikel über beide Gruppen sollte „glauben“ nur für religöse verwendet werden, da die Brot & Butter Definition von Glauben nur auf religiöse Menschen zutrifft.

    In den USA ist die Zahl der erfassten Atheisten wohl nur so gering, weil es dort ein Schimpfwort ist, und nur die Hardcore Überzeugten sich selbst so bezeichnen.

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