Das Statistische Bundesamt hat wieder seine Unterbeschäftigtenstatistik vorgelegt. Um die zu verstehen (was viele Medien leider nicht tun) muss man wissen, dass die Statistik mit der bekannten Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) rein gar nichts zu tun hat, sie wird nach anderen Kriterien erhoben.

Nun wird spätestens morgen von den regulären Medien das Thema aufgegriffen. Also nichts für uns. Ich möchte den Blick aber auf zwei interessante Details lenken. Dass die Unterbeschäftigtenquote (nicht zu verwechseln mit der Unterbeschäftigung der Bundesagentur für Arbeit – dazu hier ein interner und hier ein externer Link) mit 17,0 Prozent verdammt hoch liegt, ist gar nicht so verwunderlich. Denn hier zählt jeder mit, der auch nur eine einzige Stunde pro Woche mehr arbeiten will.

Erwerbstätige, die mindestens eine Stunde pro Woche länger arbeiten wollen. Grau: Vollzeiterwerbstätige; Blau: Teilzeiterwerbstätige

Erstaunt hat mich dagegen, dass rund die Hälfte der Unterbeschäftigten Vollzeit arbeiten, was hier mindestens 32 Stunden heißt. Bei den Männern machen sie sogar die Mehrzahl aus, allerdings arbeiten auch schlicht viel mehr Männer Voll- als Teilzeit. Insgesamt würden 5,9 Prozent der Vollzeiterwerbstätigen gerne mehr arbeiten. Wie viele gerne weniger arbeiten würden, wurde nicht erhoben.

Daneben hat mich überrascht, warum Menschen zwar gerne arbeiten würden, aber nicht aktiv Arbeit suchen. Der häufigste Grund bei den Männern ist der Ruhestand. Das liegt natürlich vor allem an den Männern ab 65. Dort nennen 70 Prozent derer, die arbeiten wollen aber nicht nach Arbeit suchen den Ruhestand als Grund.