Leider bin ich diese Woche schon wieder meinen wöchentlichen Beitrag schuldig geblieben. Ich habe aktuell einen größeren Auftrag von StatistikerJobs.de, deshalb fehlt mir aktuell öfter mal die Zeit.
Immerhin habe ich einen neuen Beitrag in Planung. In der Zeit haben sich die Ökonomen Fuest und Fratzscher eine Debatte geliefert, die wieder mal den Ruf der Statistik beschädigt. Denn beide werfen mit Daten um sich, behaupten aber genau das Gegenteil. Wie das geht? Beispielsweise so, dass Fratzscher (Chef des DIW) behauptet, die Einkommensungleichheit sei in Deutschland besonders groß. Fuest wirft ihm vor, dass sich die Daten auf die Bruttolöhne beziehen, worauf hin Fratzscher antwortet, eine Studie des ZEW (der ehemalige Arbeitgeber von Fuest, der jetzt beim ifo-Institut Chef ist) belegte doch, dass das Steuersystem in Deutschland nur geringe Umverteilungswirkung habe.
Beide können durchaus recht haben – und behaupten doch das Gegenteil. Schuld ist aber nicht die Statistik, sondern der Umgang damit. Man will gar nicht alle Fakten auf den Tisch legen, sondern nur die, welche die eigene Position stützen. Und so entsteht der Eindruck, die Statistik biete keine vernünftigen Daten. Deshalb habe ich beide Kontrahenten mal gebeten, ein paar wichtige Daten auf den Tisch zu legen, vor allem
- die Ungleichheit der Nettolöhne im internationalen Vergleich und
- die Ungleichheit der Vermögen mit und ohne Rentenansprüche.
Mal sehen, ob die Herren antworten.